In hitziger Debatte

Freiheitlicher entfacht Streit um den „Taxi-Arzt“

Niederösterreich
13.10.2025 06:00

„Ein Drama“ sei in manchen Regionen die Hausarzt-Versorgung an Wochenenden, sagt der freiheitliche Wirtschaftskämmerer und Taxiunternehmer Hubert Pelikan. Während er einen Lösungsvorschlag habe, schweige die ÖGK, wirft er dieser vor. Diese betont, sogar mit ihm persönlich telefoniert zu haben und hält die Idee nicht sinnvoll.

Mit dem beschlossenen und oft kritisierten Gesundheitspakt 2040+ steht Niederösterreich der größte Umbau des Gesundheitswesens aller Zeiten ins Haus.

In die ohnehin hitzig geführte Debatte gießt nun auch Hubert Pelikan, Sprecher der Freiheitlichen für das Personenbeförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer, kräftig Öl ins Feuer. Er habe eine Lösung für den Hausarztmangel am Wochenende: Ein mobiler Ärztenotdienst, der von einem Mediziner mit einem „Krankenbeförderungspartner des Taxigewerbes“ durchgeführt werden soll.

„Anstatt in jedem Bezirk bis zu sieben Ärztesprengel besetzen zu müssen – was angesichts des Ärztemangels unrealistisch ist – fährt ein Arzt mit einem Taxi von Haus zu Haus. Das entlastet die Krankenkasse finanziell, spart Ressourcen und schont vor allem Kranke, die sonst mühsam in die Ordinationen kommen müssen“, erklärt der Freiheitliche.

Hubert Pelikan übt heftige Kritik. Laut ÖGK hat Pelikan aber selbst ein Taxiunternehmen, das ...
Hubert Pelikan übt heftige Kritik. Laut ÖGK hat Pelikan aber selbst ein Taxiunternehmen, das jetzt schon eines von 130 Vertragsunternehmen in Niederösterreich ist.(Bild: Freiheitliche Wirtschaft)

Positive Resonanz und ein Schweigen seit Monaten ...
Den Lösungsvorschlag habe Pelikan bereits im Juni an Ärztekammer, SPÖ-Gesundheitslandesrätin Eva Prischl und ÖGK übermittelt. Während sich die ersten beiden dafür offen gezeigt hätten, schweige die Kasse seit Monaten. Pelikan unterstellt der ÖGK keinen ernsthaften Sparwillen: „Mit Telemedizin allein werden wir aber die medizinische Realität am Land nicht bewältigen!“

ÖGK: „Haben mit Pelikan persönlich telefoniert“
Die ÖGK weist die Vorwürfe des Taxiunternehmers zurück: Man habe wiederholt zum Thema Stellung genommen und Mitte Juli mit dem Freiheitlichen telefoniert. Die Kasse betont, dass man hier zwei Beförderungsarten vermische: Zum einen den Krankentransport für gehunfähige Patienten zu einer medizinischen Versorgung, für den man auch 130 Taxiunternehmen aus NÖ als Vertragspartner habe. Zum anderen die Visitenfahrt des Arztes, wofür man aber keine zusätzliche Vereinbarung mit Taxis als sinnvoll erachte. Von 19 bis 7 Uhr regelt Notruf NÖ das über den Ärztenotdienst 141, am Wochenende würden Ärzte genauso die Patienten daheim aufsuchen, sofern das medizinisch auch notwendig sei.

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