Die Bürgerinitiative „Mut machen!“ kämpft für mehr Rechte der Mütter von Sternenkindern: Nach einer Fehlgeburt werden Betroffene oft alleine gelassen. Doch es gibt Unterstützung, auch in der Palliativversorgung.
Wenn das Schicksal zuschlägt, dann hart und unvorbereitet. Wenn es dabei um das eigene Fleisch und Blut geht, umso mehr. Beim Verlust ihrer Kinder fühlen sich Eltern oft im Stich gelassen, dabei nimmt bereits jede vierte Schwangerschaft ein dramatisches Ende. Ob Fehl- oder Totgeburt, nur langsam wird die Schweigespirale des Tabuthemas aufgebrochen. „Es tut sich was, wenn auch langsam“, erklärt Hebamme Miriam Jakl vom Verein „Rechte für Sternchenmamas“ und „Nabhinadi“. Mit der Bürgerinitiative „Mut zeigen!“ wird im Parlament für eine Gesetzesänderung gekämpft.
Forderungskatalog eingereicht
Denn Fakt ist: Derzeit haben Frauen nach einem Schwangerschaftsverlust mit einem Kind unter 500 Gramm (Fehlgeburt) kein Anrecht auf Mutterschutz (ein Beschäftigungsverbot von bis zu 16 Wochen nach der Geburt). „Diese Lücke im Gesetz bedeutet eine zusätzliche Belastung für Frauen. Hier muss sich etwas ändern“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. In dem Forderungskatalog der Initiative findet sich auch ein Ausbau des Kündigungsschutzes oder die Hebammenbetreuung ab Feststellung der Schwangerschaft. „Wir müssen den Eltern von Sternenkindern eine Stimme geben. Ein Schritt ist getan, nun müssen weitere folgen“, erklärt die Landeschefin.
Es gibt viele Möglichkeiten
Aber auch die Begleitung von Familien in der Palliativversorgung steht rund um den Gedenktag für Sternenkinder am 15. Oktober im Fokus. Das weite Land verfüge bereits über ein engmaschiges Netz an Angeboten – von mobilen Teams bis hin zu stationären Hospizen. Im Landesklinikum Mödling begleitet etwa Daniela Paulsen als Palliativ-Kinderärztin mit einem Team Betroffene – vom Moment einer schweren Krankheitsdiagnose bis hin zum möglichen Abbruch oder einer palliativen Geburt. „Es gibt viele Möglichkeiten. Die Entscheidung ist ein schmerzhafter Prozess. Das braucht Zeit“, so Paulsen.
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