Ein außergewöhnliches Konzert gab es vor wenigen Tagen in Innsbruck! Musikerinnnen und Musiker aus drei Kontinenten feierten das zehnjährige Bestehen der sogenannten „Hearpeers“-Initiative. Sie alle sind ursprünglich schwerhörig und tragen ein Hörgerät.
MED-EL ist führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen und hat sich zum Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. „Hearpeers“ ist Med-ELs internationale Community für Menschen mit Hörimplantaten. Seit 2015 unterstützt das Projekt weltweit Menschen mit Hörverlust durch persönliche Erfahrungsberichte und Mentoring. Heute umfasst das Netzwerk mehr als 200 Hörpatinnen und Hörpaten in mehr als 40 Ländern.
Dieses zehnjährige Jubiläum wurde vor wenigen Tagen mit einem Konzert im Haus Vier und Einzig in Innsbruck gefeiert. Neun Mentorinnen und Mentoren von „Hearpeers“ – sie alle tragen ein Hörimplantat – aus drei Kontinenten präsentierten einzeln sowie gemeinsam ihre musikalischen Geschichten – und zwar von Volksmusik über Rock bis hin zu Klassik. Dabei zeigten sie den 200 Zuschauerinnen und Zuschauern, wie Musik mit Hörimplantaten wieder erlebbar wird.
„Ich habe wieder zur Musik gefunden“
Der Niederösterreich Heinz etwa trägt seit 2018 ein Cochlea-Implantat – nur ein Jahr, nachdem er überhaupt von dieser Hörlösung erfahren hat. Vor der Operation hat er sich mit einem Hörpaten ausgetauscht, heute ist er selbst Teil der „Hearpeers“-Community. „Ich habe nach meiner Implantation wieder zur Musik gefunden – meine Harmonika war erst Therapie- und ist heute mein Bühnen-Instrument „, so Heinz. Beim Jubiläumskonzert präsentierte er zusammen mit Hildegard, einer Hörpatin aus Deutschland mit Knochenleitungsimplantat, österreichische Volksmusik.
Auch die Kasachin Aigirim stand auf der Bühne. Sie sorgte mit ihrer Interpretation von Frank Sinatras „My Way“ für einen der berührendsten Momente des Abends – denn es schwang vor allem ihre eigene, nicht immer leichte Geschichte mit. Immerhin wuchs sie in einer Region auf, in der Zugang zu Hörimplantaten keineswegs so selbstverständlich ist, wie es hierzulande durch die Unterstützung der gesetzlichen Krankenkassen der Fall ist.
Dieser Abend hat gezeigt, was die Kraft der Musik in Menschen auslöst.
„Hearpeers“-Initiator Patrick D‘Haese
Standing Ovations für Alan (83)
Musiklehrerin und Multitalent Eileen aus Kanada berührte das Publikum ebenfalls mit ihrer Darbietung und zog sämtliche Blicke auf sich. Ruth aus England stand mit ihrer Klarinette zum ersten Mal überhaupt auf einer Bühne. Und der Song „Simply the Best“ von Tina Turner war vom 83-jährigen Alan aus Australien bestens gewählt – er bekam Standing Ovations.
Zum krönenden Abschluss versammelten sich alle Musikerinnen und Musiker auf der Bühne und sangen gemeinsam eine einzigartige Version von Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“. Im neuen Text ging es um gegenseitige Unterstützung, Freundschaft, Musik und Hören – all jene Themen, die auch die „Hearpeers“-Initiative so wertvoll machen.
„Es war die Magie spürbar“
„Dieser Abend hat eindeutig gezeigt, was die Kraft der Musik in Menschen auslöst“, zeigte sich „Hearpeers“-Initiator Patrick D’Haese bewegt, „es war die Magie spürbar, dass Menschen, die ursprünglich schwerhörig sind, zu solchen musikalischen Höchstleistungen fähig sind.“
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