Praxis nur für Miezen

Moderne Tiermedizin: Hightech trifft Katzenliebe

Tierecke News
25.09.2025 17:00

Wenn Katzen krank werden, leiden sie still. Gerade ältere Tiere trifft es oft: eine Überfunktion der Schilddrüse, die ihnen langsam Herz und Nieren zerstört. Viele Besitzer merken es erst, wenn das Tier schon stark abgemagert ist, trotz Heißhunger. Eine schleichende Gefahr – und doch gibt es jetzt Hoffnung.

In Wien öffnet Ende September eine neue Radio-Jod-Station für Katzen mit Schilddrüsenerkrankung. Hier bekommen Samtpfoten eine einzigartige Therapie, die ihr Leben retten kann. „Wir sind nun eine von nur sechs Einrichtungen in ganz Europa, die diese Behandlung anbieten können“, erklärt Tierärztin Karin Kamm.

Kein Stress, kein Zwang 
Doch so innovativ die Technik auch ist – im Mittelpunkt stehen die Tiere selbst. Wer Katzen kennt, weiß: Sie sind sensibel. Schon der Transport in einer Box oder laute Geräusche können Panik auslösen. Genau deshalb läuft es in „Katzenpraxis“ in Liesing anders: Es werden ausschließlich Samtpfoten behandelt! Keine Hunde und auch keine Gerüche von anderen Tierarten. Stattdessen leise Räume, Pheromon-Duftspender, Versteckmöglichkeiten und „Catwalks“.

Für Katzen sind beim Tierarzt ruhige Atmosphäre, sanftes Handling und möglichst wenig Stress ...
Für Katzen sind beim Tierarzt ruhige Atmosphäre, sanftes Handling und möglichst wenig Stress sehr wichtig.(Bild: 135pixels - stock.adobe.com)

Die Vierbeiner dürfen frei laufen, bevor sie untersucht werden. Festhalten oder gar der Nackengriff? Tabu! „Wir beobachten erst einmal, wie sich die Katze wohlfühlt – und arbeiten dann so sanft wie möglich“, betont Dr. Kamm.

Mit Computerspielen gegen die Langeweile
Für die Zeit auf der Station – drei bis fünf Tage, streng abgeschirmt wegen der Strahlung – wurde ebenfalls an die Seele der Miezen gedacht: Katzenspiele auf Tablets, Tageslicht-Simulation statt Betonwände und sogar Videoüberwachung, um jedes Tier im Blick zu haben. „Wir wollen, dass sich die Katzen trotz Isolation sicher und geborgen fühlen“, erklärt Mitgründerin Dr. Marie-Theres Hoyer.

Die Gründerinnen der „Katzenpraxis“ Dr. Karin Kamm und Dr. Marie-Theres Hoyer.
Die Gründerinnen der „Katzenpraxis“ Dr. Karin Kamm und Dr. Marie-Theres Hoyer.(Bild: Katzenpraxis)

Denn Stress verfälscht nicht nur Laborwerte – er macht krank. Die Praxis betreut inzwischen Hunderte Patienten pro Woche – viele reisen sogar aus dem Ausland an. Und warum eine Praxis nur für Katzen? Die Antwort der beiden Ärztinnen ist simpel, fast kindlich ehrlich:  „Weil Katzen die coolsten Tiere der Welt sind!“

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