Brisante Aspekte der Pistenrettung diskutierten mehr als 100 Vertreter von Seilbahnwirtschaft, Tourismus und Rettungsorganisationen im Tiroler Mils (Bezirk Imst). Eine neue App verkürzt die Alarmierungszeit entscheidend.
Die Seilbahner in der Wirtschaftskammer Tirol und die „medalp Sportclinic“ widmeten sich beim zweiten „Gipfeltreffen – Sicher durch den Winter“ den Themen „Sicherheit und Qualität der Versorgung und Kommunikation in der Rettungskette“.
Pistenretter für Fehler haftbar
Dabei drehte sich einiges auch um rechtliche Aspekte. Dr. Norbert Hofer, Richter am Landesgericht Innsbruck, thematisierte die Frage, ob Pistenretter für Fehler haftbar gemacht werden können. Die klare Antwort: Sie sind nicht sakrosankt. Einsätze und Maßnahmen im Pistenbereich müssten nicht zuletzt deswegen sorgfältig dokumentiert werden, betonte der Experte.
Die App besitzt als Alleinstellungsmerkmal, dass sie über eine Schnittstelle mit der Leitstelle Tirol verfügt.

Markus Rainer, Mastermind AlpinLog
Bild: Markus Rainer, digitalwerk-rainer
Rettungseinsätze noch schneller abwickeln
Diesen Punkt griff der Zillertaler Markus Rainer auf. Der IT-Experte, Alpinpolizist und Bergretter hatte die Idee zu einer bahnbrechenden App, mit der Einsätze digital dokumentiert werden können. Doch nicht nur das: Die App „AlpinLog“, die vom Zillertaler Unternehmen „inflex“ entwickelt wurde, ermöglicht auch die digitale Alarmierung nach Unfällen in Skigebieten – und hilft so, Einsätze noch rascher abzuwickeln.
Alarmierungszeit unter 30 Sekunden
„Die App besitzt als Alleinstellungsmerkmal, dass sie über eine Schnittstelle mit der Leitstelle Tirol verfügt“, erklärt Markus Rainer, „damit lassen sich Daten direkt ins System der Leitstelle übermitteln.“ Laut dem Experten dauert es nicht einmal 30 Sekunden, bis ein Alarm abgesetzt werden kann. Rainer: „Das stellt eine Zeitersparnis von einigen Minuten dar.“
Heuer erstmals Echtbetrieb
Die App hat sich im Vorwinter im Probetrieb im Zillertal bereits bewährt, im kommenden Winter startet der Echtbetrieb in der Zillertal Arena, bei der Eggalmbahn in Tux sowie in Gerlos. Und die Bergrettung Kärnten verwendet die App für Dokumentationszwecke.
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