30 Jahre im Urwald

Kämpfte nach Kriegsende weiter: Ex-Soldat (91) tot

Ausland
17.01.2014 11:39
Hiroo Onoda, ein japanischer Soldat, der nicht an das Ende des Zweiten Weltkriegs geglaubt hatte und sich danach noch fast 30 Jahre im philippinischen Dschungel versteckt hielt, ist tot. Onoda starb am Donnerstag im Alter von 91 Jahren in Tokio.

Auf den Philippinen waren nach dem Zweiten Weltkrieg noch zahlreiche ehemalige japanische Soldaten gefunden worden, die sich nach der Kapitulation ihres Landes 1945 nicht den US-Truppen stellen wollten und stattdessen im Dschungel in den Untergrund gegangen waren. Onoda harrte mit Abstand am längsten dort aus.

Spezialausbildung im Guerillakampf
Der Leutnant der Kaiserlichen Armee war seit 1944 auf der philippinischen Insel Lubang stationiert, die 1945 von amerikanischen Truppen eingenommen wurde. Bald darauf kapitulierte Japan. Noch kurz vor Kriegsende hatte Onoda eine Spezialausbildung im Guerillakampf erhalten.

Seinen Befehl, sich niemals zu ergeben und bis zum Eintreffen von Verstärkung die Stellung zu halten, befolgte er nach 1945 unbeirrt weiter. Zunächst noch zusammen mit drei weiteren Soldaten, beobachtete er Militäranlagen und lieferte sich Feuergefechte mit philippinischen Soldaten. Insgesamt sollen seinem privaten Guerillakrieg etwa 30 Menschen zum Opfer gefallen sein.

Erst im Jahr 1974 Waffen niedergelegt
Flugblätter, auf denen das Kriegsende verkündet wurde, und andere Versuche, ihn von seinem einsamen Dschungel-Krieg abzubringen, konnten ihn nicht zum Aufgeben bewegen. Onoda ergab sich erst 1974 nach einem Besuch seines früheren Vorgesetzten, der ihm befahl, die Waffen niederzulegen.

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