Für Dominik Ofner aus Voitsberg ging vor drei Jahren ein Traum in Erfüllung. Der weststeirische Musiker und Sänger wurde Frontman der „Schürzenjäger“. Beim legendären Finkenberg-Open-Air erlebt der Weststeirer Unglaubliches.
Es gibt kaum jemanden, der den volkstümlichen Superhit „Sierra Madre“ nicht kennt und lauthals mitgesungen hat. Manchen ist auch der Tanzbodentumult beim „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ in bester Erinnerung. Die Liste der Schürzenjäger Hits ist lang, die vom „steirischen Schürzenjäger“ Dominik Ofner gesungen werden – zuletzt etwa beim legendären Finkenberg-Open-Air an der Seite der Ur-Schürzenjäger Freddy Pfister und Alfred Eberharter. „Es ist nicht einfach, nach so einer intensiven Open-Air-Woche, in der dich die Fans wie einen Star behandeln, wieder im Alltag zu landen“, strahlt der 36-jährige Familienvater.
Als er dort „Sierra Madre“ sang, kamen ihm selbst die Tränen: „Mein verstorbener Vater hat dieses Lied geliebt und am Tag vor seinem Unfall gesungen. Die Erinnerung daran wühlt mich immer auf. Gott sei Dank tragen mich die Fans beim Singen unter Tränen.“
„Ich will sie nicht kopieren“
Für den im weststeirischen Rosental aufgewachsenen Musiker ist das Finkenberg Open Air der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. Die nahm 2011 mit der „Großen Chance“ ihren Anlauf. Zwei Jahre später kam es zur ersten Begegnung mit den „Schürzenjägern“, ein Jahrzehnt später tritt der Einzelhandelskaufmann die künstlerische Erbfolge der Zillertaler Schürzenjäger an. „Ich will sie nicht kopieren, sondern bleibe meinem Stil treu“, sagt Ofner, der die neue Generation Schürzenjäger prägt, ohne die Wurzeln der Gruppe zu vergessen.
Mit ihrer wilden Mischkulanz aus Rock‘n‘Roll, Holdrio, Tracht und langen Haaren haben die Musiker aus dem Zillertal in den 1990er Jahren neue kommerzielle Maßstäbe in der volkstümlichen Unterhaltungsmusik gesetzt. Sie füllten nicht nur Mega-Zelte in den entlegensten Orten, sie machten auch Stadien voll, mitunter ganze Täler. Mit Riesentrucks tourten die Schürzenjäger durch die Alpenländer. Der Plattenverkauf machte Millionenumsätze. Für prall gefüllte Säcke sorgte auch der Verkauf von Merchandise-Produkten. Vom Hey-Man-Schal bis zum schwarzen Kondom mit pinkem Adlerwappen.
„Komme als Schürzenjäger endlich in die Heimat“
Zehntausende Menschen pilgerten in ihren Heimatort Finkenberg, um die Mannen rund um Mastermind Peter Steinlechner zu sehen. „Ich war sechs Jahre alt, saß vor dem Fernseher und sah das Open Air aus Finkenberg. Von diesem Moment an hatte ich nur einen Traum. Eines Tages so spielen zu können“, erinnert sich Ofner. Und weiter: „Mein Vater im Himmel hat mich nun da hingeleitet, wo ich Unglaubliches erleben darf“.
G’standene Zillertaler wie auch eingefleischte Schürzenjäger-Fans haben den zugekauften Ziehmusiker mit tätowiertem Steirerpanther akzeptiert. „Mehr noch – sie haben mich mit offenen Armen empfangen und sind dankbar, dass ich die alten Schürzenjäger-Hadern singe und spiele. Das bringt nun immer mehr Fans zu den Konzerten“. Lässt sich an die sensationellen Erfolge von damals anknüpfen? „Ich würde lügen, wenn ich es bejahe, auch wenn wir bei unseren Konzerten in Milwaukee 40.000 Besucher vor der Bühne hatten.“
Der nächste Gänsehautmoment wartet auf den Weststeirer, wenn er erstmals als „Schürzenjäger“ in die Heimat kommt. „Am 20. September sind wir beim Lipizzaner-Abtrieb am Hauptplatz in Köflach. Nur unweit vom Grab meines Vaters entfernt, der mich mit der Freude an der Schürzenjäger-Musik angesteckt hat.“ Bei Ofner spürt man, dass diese Musik nicht nur Vergangenheit ist, sondern Zukunft hat und die Geschichte einer legendären Band weitergeschrieben wird.
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