Aufsperren um 5.30 Uhr

Nach 15 Jahren hat Gemeinde wieder einen Greißler

Steiermark
05.09.2025 06:00

Immer mehr kleine Geschäfte lassen in der Steiermark ihre Rollos dauerhaft herunter. Das Greißlersterben führt nicht selten zur Verödung von Ortskernen. Anders verhält es sich im weststeirischen Frauental, wo es seit Jänner wieder einen Nahversorger gibt. 

Wenn Caroline und Christian Otter frühmorgens um 5.30 Uhr ihren Nah & Frisch-Punkt aufsperren, kommen manche Menschen von der Nachtschicht, während andere gerade unterwegs zur Arbeit sind. Die beiden führen seit zwei Jahren auch das Badrestaurant Frauental. Im Freibad sei man auch auf das Fehlen eines Nahversorgers im Ort zu sprechen gekommen, erzählen Vizebürgermeister Robert Sackl und Amtsleiter Thomas Lagger. „Es war eine glückliche Fügung, dass sich die Familie Otter bereit erklärt hat, diese Aufgabe zu übernehmen.“

Sechs Monate dauerte der Umbau der Räumlichkeiten zu ebener Erde im Rathaus. Damit sollte Frauental nach 15 Jahren endlich wieder einen Greißler direkt im Ort bekommen. „Es ist daher nicht mehr notwendig, für jede Kleinigkeit ins Auto zu steigen und auswärts einzukaufen“, sieht Lagger gerade für nicht mobile Bewohner einen wesentlichen Vorteil. Ein weiterer Pluspunkt: Der Laden verfügt über eine Tabakverkaufsstelle, wo auch Lotto- und Totoscheine aufgegeben werden können. „Ein Jahr lang standen wir zuletzt ja ohne Trafik da“, ergänzt der Amtsleiter.

Vizebürgermeister Robert Sackl (rechts) und Amtsleiter Thomas Lagger kaufen selbst gerne bei ...
Vizebürgermeister Robert Sackl (rechts) und Amtsleiter Thomas Lagger kaufen selbst gerne bei Christian Otter ein.(Bild: Fürbass Josef)

Sortiment umfasst 1300 Artikel
„Ohne die großzügige Unterstützung der Marktgemeinde Frauental wäre das Projekt nicht umsetzbar gewesen“, räumt Christian Otter ein. Wenn man das Geschäftslokal betritt, hat man das Gefühl, tatsächlich in einem Tante-Emma-Laden zu stehen. 1300 Artikel umfasst das momentane Sortiment.

Mit 45 Quadratmeter wurde gestartet, in einem Monat soll die Verkaufsfläche knapp 60 Quadratmeter umfassen. Der neue und damit dritte Raum soll nicht nur zur Pfandrückgabe genutzt werden können, sondern das Angebot um regionale Produkte wie Kernöl, Knabberkerne, Honig, Säfte oder Essig erweitern, auch Schulprodukte sind geplant. Als zusätzliches Service werden Einkäufe ab einer Summe von 30 Euro im Ortsbereich zugestellt. 

Mitarbeiterin ist der „Joker“
Sieben Monate nach der Eröffnung zieht Vizebürgermeister Sackl eine positive Zwischenbilanz: „Das Geschäft wird von den Bewohnern sehr gut angenommen!“ Zur Kundenzufriedenheit trägt auch das Verkaufspersonal bei. „Mit unserer Mitarbeiterin Barbara Schmidbauer haben wir den Joker gezogen“, streut Christian Otter Blumen. Sie ist gerne bei der Suche in den Regalen behilflich, lädt Einkäufe in den Warenkorb am Rollator oder bestellt einen gewünschten Artikel, der noch nicht verfügbar ist. Für ein kleines Tratscherl in der Kaffee-Plauder-Ecke bleibt natürlich auch Zeit.

Für die wachsende Bevölkerung in Frauental hat Lagger noch einen Wunsch: „Wir kämpfen seit 35 Jahren für eine Apotheke.“

Porträt von Josef Fürbass
Josef Fürbass
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