„Geiseln sterben“

Proteste für Abkommen mit Hamas in Israel

Außenpolitik
26.08.2025 16:52

Am Dienstag haben in ganz Israel Menschen für eine sofortige Freilassung der Geiseln und ein Ende des Gaza-Kriegs demonstriert. Es kam zu Straßenblockaden und verschiedenen Protestaktionen. Die Demonstrierenden werfen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern.

Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe. Eine der Aktionen fand in Tel Aviv statt: Mehrere Holocaust-Überlebende versammelten sich vor einem Tisch mit leeren Tellern mit vereinzelten Brotstücken, Konserven und verstreutem Sand. „Wir wissen, was der Holocaust bedeutet, was Hunger und was Angst bedeuten“, sagte die Shoah-Überlebende Colette Avital (86).

Die Hamas veröffentlichte zuletzt ein Propaganda-Video, in dem der bis auf die Knochen abgemagerte Evyatar David zu sehen war. Darin muss er in einem engen Tunnel und im Sand „sein eigenes Grab“ schaufeln. Zudem wurde ihm eine Konservendose mit Bohnen gereicht. „Wir alle müssen uns engagieren, und wir alle müssen diesen Alptraum beenden und alle nach Hause bringen“, sagte Avital.

Eine Protestaktion spielte auf ein Video der Hamas an.
Eine Protestaktion spielte auf ein Video der Hamas an.(Bild: AFP/ZAIN JAAFAR)
Demonstrierende am Dienstag in Jerusalem
Demonstrierende am Dienstag in Jerusalem(Bild: AP/Mahmoud Illean)

So sieht der neue Hamas-Vorschlag aus
Am Abend ist noch eine große Kundgebung geplant. Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 20 davon sollen am Leben sein.

Die Terrororganisation Hamas hatte vor ungefähr einer Woche erklärt, einem neuen Vorschlag für eine Waffenruhe der Vermittler Ägypten und Katar zugestimmt zu haben. Dabei handelt es sich laut Berichten um eine Anpassung eines früheren Vorschlags, der eine 60-tägige Waffenruhe vorsieht. Demnach sollen zunächst zehn lebende Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen.

Oppositionsführer für Deal
Israels Oppositionsführer Yair Lapid hat die rechtsreligiöse Regierung jetzt dazu gedrängt, ein Abkommen abzuschließen. Diese sei immer noch eine Antwort auf den jüngsten Vorschlag schuldig. Dieser enthalte noch 98 Prozent dessen, was der US-Sondergesandte Steve Witkoff zuvor übermittelt habe, sagte Lapid. Israels Regierung hatte den ursprünglichen Vorschlag im Frühling akzeptiert, damals hatte ihn die Hamas aber abgelehnt und stattdessen ein Ende des Kriegs gefordert.

„Unsere Geiseln sterben langsam in den Tunneln, vor Hunger und an Erstickung, und die israelische Regierung hat „wichtigere Dinge“ zu tun“, sagte Lapid.

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