Nach den finalen, schweren Bergetappen der diesjährigen Tour de France herrscht vielerorts im Rad-Zirkus Ärger. Kritik gibt es dabei an Fans und Organisatoren gleichermaßen. Ex-Rad-Profi Sep Vanmarcke störte sich vor allem, am Umgang mit den Fahrern am Ende der Königsetappe am vergangenen Donnerstag. Man habe die Profis wie Kühe in einem Gehege behandelt, schäumt der Belgier.
Die Etappen 18 und 19 bei der diesjährigen Tour de France waren für die Rad-Profis eine mehrfache Herausforderung. Die steilen Bergetappen verlangten den Profis alles ab, Regen, Hagel und Kälte taten ihr Übriges. Zudem stellten übereifrige Fans erneut ein ums andere Mal ein Ärgernis dar. Doch besonders das, was sich schließlich am Donnerstag im Ziel abspielte, sorgte bei vielen im Radsport-Zirkus für großen Ärger.
Am Ende ihrer Kräfte erreichten die Athleten nach und nach den Col de la Loze, wo sie bei nasskaltem Wetter schließlich keine Räumlichkeiten zum Umziehen vorfanden, sondern sich inmitten der Absperrung, umringt von Fans und Kameras in der Kälte öffentlich entkleiden mussten.
Gesundheit in Gefahr
Szenen, die vielen Experten, Profis und Fans gar nicht gefielen. „Die stellen einfach ein paar Absperrgitter auf und lassen die Fahrer sich wie Kühe in einem Gehege umziehen“, tobt etwa Vanmarcke, der die Organisatoren in die Pflicht nimmt: „Da geht's um Krankwerden oder nicht – und dann stehen sie da in der Kälte. Das geht deutlich besser!“
Doch auch aufdringliche Fans sorgten wiederholt für Unmut. Immer wieder hüpfen Zuschauer mitten in die Strecke, greifen nach den Fahrern und drängen sich eng an die Profis. „Es wird für die Fahrer immer gefährlicher“, schlägt Visma-Teamchef Richard Plugge Alarm. Von Zwischenfällen wie jenen, wo ein Mann mit einem Messer auf einen Polizisten losging, oder ein falscher Radfahrer eine Etappe crashte, ganz zu schweigen. Die Rundfahrt hat damit in diesem Jahr nicht nur für positive Erinnerungen gesorgt.
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