Das Monsterprojekt des kompletten Neubaus der Klinik Ottakring wird greifbar: Der Rohbau der künftigen Unfallchirurgie steht. Der Holz-Modul-Bau ist allerdings nur als vorübergehende Lösung geplant. Die braucht es, weil sonst die chirurgische Versorgung zusammenbrechen würde.
Sieben Monate nach dem Startschuss für den Neubau der Klinik Ottakring gibt es erste Resultate, konkret einen dreistöckigen Holz-Rohbau mit über 3100 Quadratmetern Nutzfläche, in dem nächstes Jahr die Ambulanz, die Intensivstation und die Bettenstation der Unfallchirurgie und die plastische Chirurgie unterkommen sollen – aber nur für sechs Jahre, denn dann soll der erste Bauabschnitt der „echten“ neuen Klinik fertig sein.
Alternativlose 57 Millionen Euro für Zwischenlösung
Insgesamt sind für den gesamten Klinik-Umbau 15 Jahre und Kosten von 5,4 Milliarden Euro veranschlagt. Er ist das Herzstück des Programms zum Um- und Neubau aller Wigev-Spitäler. Vor allem in Ottakring ist dabei eine andauernde „Bäumchen-wechsle-Dich“-Taktik nötig: Eine Abteilung nach der anderen übersiedelt in jeweils neue Gebäude, die dann abgerissen werden können, um Platz für Neubauten an dieser Stelle zu schaffen.
Im Fall der neuen Chirurgie gibt es sogar einen Extra-Zwischenschritt: Auch die OP-Räume im bestehenden unfallchirurgischen Pavillon werden noch einmal saniert, da sie sonst nicht bis zur Eröffnung des neuen Spitals halten würden. Allein diese Zwischenlösung kostet 57 Millionen Euro, ist aber alternativlos. Allein letztes Jahr verzeichnete die Unfallchirurgie in Ottakring im Schnitt täglich 145 Besuche. Diese Kapazitäten für die Umbau-Dauer zu streichen, würde die Wiener Gesundheitsversorgung zum Kippen bringen.
Mit der Erneuerung der Infrastruktur stellen wir sicher, dass alle Menschen in Wien rund um die Uhr unfallchirurgisch behandelt werden können
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker
Bild: Wiener Gesundheitsverbund / Marton
Bei der Besichtigung des fertigen Rohbaus betonte auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker die Rolle der Klinik Ottakring als „eines der größten Akutspitäler in Wien“. Durch die Erneuerung der Infrastruktur sei sichergestellt, „dass alle Menschen in Wien rund um die Uhr unfallchirurgisch behandelt werden können, sei es mit einem Beinbruch oder nach einem lebensgefährlichen Unfall“. Wigev-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb verwies ihrerseits darauf, dass drei Viertel der Wiener Gesundheitsversorgung in Wigev-Spitälern geschehe.
Die Kosten für den Übergangspavillon werden durch die Errichtung in Holz-Modul-Bauweise zumindest ein wenig gedrückt. Außerdem verursacht die Errichtung solcher Gebäude weniger Umweltbelastung als das Bauen mit Stahl und Beton. Das Holz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Eine Nachnutzung für das Gebäude ist geplant, Konzepte dafür sind allerdings erst in Planung.
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