Unter den Temperaturen jenseits der 35 Grad in der Steiermark leiden vor allem ältere und kranke Menschen. Auch in vielen Spitälern steht die Hitze, weil Klimaanlagen fehlen – und macht Ärzten, Pflegepersonal und Patienten das Leben schwer.
Es sind verzweifelte Hilferufe, die die „Krone“ in den vergangenen Tagen aus steirischen Krankenhäusern erreichten: In den Zimmern habe es teilweise mehr als 30 Grad. Das belastet Personal wie Patienten – um durchzulüften, bleiben etwa die Türen offen, was die Privatsphäre einschränkt. Besonders betroffen seien die Standorte Bruck an der Mur, Hartberg und das LKH Graz II – allesamt haben große Glaselemente in der Fassade.
Das Problem ist beim Spitalsbetreiber Kages bekannt. „Funktionsbereiche, also OP-Säle, Intensivzimmer oder Behandlungsräume wie etwa CT- oder MR-Räume und Medikamentendepots, sind entsprechend klimatisiert“, heißt es. Das entspricht einer genormten Regelung. Die gilt nicht für Zimmer, Büros und Aufenthaltsräume.
13 Beschwerden aufgrund von Hitze
Man wolle die Zustände nicht kleinreden, etwa ein Dutzend Beschwerden wegen Hitze hat man vergangenes Jahr erhalten. „Generell versucht die Kages, auch in jenen Bereichen, für die keine normativen Vorgaben gelten, die Raumtemperatur im Sommer so gering wie möglich zu halten.“ Hitzeschutzpläne sind in den Häusern aktiv – sie reichen von gekühltem Trinkwasser, Lüftungsvorgaben, zusätzlicher Beschattung (außen und innen) bis hin zu Ventilatoren.
Länger andauernde Hitzewellen stellen auch für die Häuser der Kages eine zunehmende Herausforderung dar.
Kages-Sprecher Martin Gsellmann
Das Problem liegt auf der Hand: Klimaanlagen sind die teuerste Form der Kühlung, deswegen werden bei Sanierungen und Neubauten zuerst „alle passiven technischen Möglichkeiten wie die Gestaltung der Gebäudehülle und außenliegende Abschattung ausgeschöpft“. Das selbst gesteckte Ziel: fünf Grad kühler als draußen, was bei Hitzewellen eben auch über 30 Grad bedeuten kann.
Schutzmaßnahmen für Pflegeheime gefordert
Auch in den Pflegeheimen der Steiermark ist die Hitze ein Risikofaktor, weil die Bewohner oft zur vulnerablen Gruppe gehören. Die Landessanitätsdirektion hat deswegen an 3500 Adressaten eine Hitzeschutzwarnung ausgeschickt. Merkblätter klären über Risiken auf und geben Tipps. Die Grünen haben bereits Ende März einen Antrag an den zuständigen Landesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) gestellt, neu gebaute Pflegeheime zu Hitzeschutz-Maßnahmen zu verpflichten und im Bestand ein „Akutmaßnahmenbündel“ einzuführen. Der Patientenombudsstelle liegen in puncto Hitze keine Beschwerden vor.
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