Geldregen für Staat

Rosenkranz verkauft „Sobotkas Skulpturen“ zurück

Innenpolitik
26.06.2025 12:03

Von Wolfgang Sobotka eigenmächtig angeschafft, von Walter Rosenkranz nun zurückverkauft: Zwei 240.000 Euro teure Skulpturen des Künstlers Erwin Wurm wandern vom Parlament wieder zum Künstler zurück. Das Geld wird in die rot-weiß-roten Staatskassen gespült. 

Unverhofft kommt eben oft – das wird sich bald auch Österreichs SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer denken. Während er die vergangenen Monate für die Budgeterstellung jeden Cent dreimal umdrehen musste, erwartet ihn ein nicht budgetierter Geldregen von immerhin 240.000 Euro.

Künstler kauft Skulpturen zurück
Überwiesen wird das Geld (zumindest über Umwege) vom Künstler Erwin Wurm. Bekanntlich kaufte der ehemalige ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka kurz nach dem die Miete des berühmten goldenen Klaviers ausgelaufen war und noch kurz vor seinem Abgang im Oktober 2024 zwei Skulpturen des Künstlers für 240.000 Euro.

„Die beiden Werke sind durch das dafür vorgesehene Kunstbudget finanziert worden. Der Ankauf dieser Skulpturen ist vom formalen Entscheidungsrahmen eines Nationalratspräsidenten umfasst“, hieß es damals dazu.

Die Skulpturen im Parlament.
Die Skulpturen im Parlament.(Bild: Fabian)

Präsident fädelte Rückkauf ein
Seither zieren die Skulpturen im Oberen Vestibül den Eingang zur Säulenhalle. Eine Aktion, die eigenmächtig von Sobotka beschlossen und angesichts der damals schon maroden Staatsfinanzen mehrfach kritisiert wurde. So auch von Sobotkas Amtsnachfolger Walter Rosenkranz (FPÖ). Der neue Nationalratspräsident konnte mit dem Künstler nun aber vereinbaren, dass dieser von der im Vertrag vereinbarten Rückkaufklausel Gebrauch machen und die Skulpturen zurückerwerben wird.

„Das generelle Kunstkonzept im sanierten Parlamentsgebäude wurde vom dafür eingesetzten Kurator während der Sanierung erstellt und vor der Wiedereröffnung umgesetzt. Die Skulpturen von Erwin Wurm waren nicht Teil dieses Kunstkonzeptes“, heißt es aus der Parlamentsdirektion.

„Nach der erfolgreichen Wiedereröffnung des Parlaments und dem anhaltenden öffentlichen Interesse mit hohen Besucherzahlen wäre für eine dauerhafte Inszenierung erhebliche Folgekosten für Verankerung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, Beleuchtungskonzept und Abgrenzung vom Besuchsbetrieb zu kalkulieren gewesen wären, da die Aufstellung im Oberen Vestibül lediglich behelfsmäßig erfolgt ist. Mit der Rückabwicklung würde wieder zum konsensual erstellten Kunstkonzept zurückgekehrt werden. Der Nationalratspräsident wird die weitere Vorgehensweise in der nächsten Präsidiale im Sinne eines breiten Konsenses abstimmen“, erklärt man im Büro des Präsidenten auf Anfrage der „Krone“. 

Auch abseits davon ist der Präsident um Ausgewogenheit bemüht – so werden die Kosten für den Rücktransport von der Parlamentsdirektion getragen. „Ich danke der Parlamentsdirektion für die äußerst sachlich und professionell geführten Verhandlungen sowie dem Künstler für sein Einverständnis für die Rückabwicklung angesichts der erforderlichen Sparmaßnahmen im Budget“, erklärt Rosenkranz der „Krone“.

Harte Einsparungen
Die Einnahmen des Rückkaufs kommen indes der Republik und nicht dem Parlament zugute. Besonders brisant: Aufgrund der gebotenen Einsparungsmaßnahmen muss das Parlament bekanntlich am Montag immer früher zusperren. Die Öffnungszeiten mussten so reduziert werden, dass Besuchern die Türen bereits ab 13 Uhr verschlossen bleiben. Mit 240.000 Euro mehr in den Kassen hätte es diese Maßnahme so wohl nicht, oder erst später gebraucht ...

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