GUTEN MORGEN

Kriegsabenteuer | Volk muss entscheiden

(Bild: AFP/-)

Kriegsabenteuer. Nein, keine Kriegsabenteuer mehr, hatte Donald Trump noch im Vorjahr im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft versprochen – kein Wunder, nach den schweren Niederlagen der USA in den Kriegszügen gegen den Irak und Afghanistan. Nun hat er sich doch hineinziehen lassen: Mitten in der von ihm selbst proklamierten zweiwöchigen „Nachdenkphase“, ob die USA an der Seite Israels in die direkte Konfrontation mit dem Iran einsteigen, starteten Tarnkappenbomber von Luftwaffenbasen in Amerika und warfen nach mehrstündigem Flug schwere Bunkerbrecher-Bomben auf die bis zu 100 Meter tief unter Fels versteckte Urananreicherungsanlage in Fordo südlich von Teheran ab. Auch die Atomanlage in Natans wurde mit solchen Mega-Bomben attackiert und US-Marschflugkörper schlugen auch in der Nuklearanlage in Isfahan ein. „Irans zentrale nukleare Einrichtungen wurden komplett und umfassend zerstört“, jubelte Donald Trump nach dem schweren Schlag. Aber, auch das wissen wir: Trump jubelt oft. Und nicht immer zurecht.

Volk muss entscheiden. Ein militärischer Schlag, den die ganze Welt nun einzuordnen versucht. Auch „Krone“-Außenpolitik-Doyen Kurt Seinitz fragt sich, ob er die Beendigung eines Krieges oder der Beginn eines neuen war. Noch lähme der Schock die ganze Krisenregion. Jedenfalls sei es damit Israels Netanyahu gelungen, „Trump in seinen Krieg hineinzuziehen“. Sicher sei jedoch, so Seinitz in seinem Kommentar heute in der „Krone“: „Die Atomträume dieses Regimes sind ausgeträumt. Sie werden nie wieder zugelassen.“ Ob das nun auch der Todesstoß gegen das schwer angeschlagene Regime ist? Das müsse das iranische Volk selbst entscheiden. Denn was „Regime-Change“-Interventionen von außen anrichten können, habe man in Afghanistan und im Irak gesehen. Jetzt werden wir ja sehen, ob sich Trump zurückhalten wird können.

 

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