Video zeigt Einschlag
Angriff auf Teheran mit „beispielloser Intensität“
Israels Armee hat das berüchtigte Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen. Es hätte zudem erneut Schläge auf die iranischen Atomanlagen gegeben – während der Iran eine Botschaft an „Zocker“ Donald Trump sendete.
Neben dem Angriff auf das Gefängnis „für politische Gefangene und Regimegegner“ gebe es Schläge „mit beispielloser Härte“ auf weitere „Regimeziele und staatliche Unterdrückungsorgane im Herzen Teherans“, teilte das Büro von Verteidigungsminister Israel Katz am Montag mit.
Im Evin-Gefängnis sind viele politische Dissidenten inhaftiert. Die Haftanstalt ist seit Jahrzehnten als Ort gravierender Menschenrechtsverletzungen verschrien – und im Iran gefürchtet.
Überwachungskamera soll Angriff zeigen
Der staatliche iranische Nachrichtensender Fars veröffentlichte das Video einer Überwachungskamera, das den Einschlag an einem Eingang des Gefängnisses zeigen soll. Demnach kam dabei wohl eine Drohne oder ein Geschoss mit begrenzter Sprengkraft zum Einsatz.
Neben dem Evin-Gefängnis griff Israels Militär laut Katz unter anderem auch das Hauptquartier der paramilitärischen Basij-Miliz sowie das Hauptquartier der Abteilung für innere Sicherheit der Revolutionsgarde an.
Israels Verteidigungsminister Katz sprach von massiven Luftangriffen auf Teheran. Das israelische Militär greife nun mit „beispielloser Intensität“ Ziele im Zentrum der iranischen Hauptstadt an.
Offenbar neue Attacke auf Nuklearanlage
Unterdessen wurde die stark befestigte Anlage Fordo am Montag nach iranischen Angaben ebenfalls zum Ziel eines Luftangriffs. Unklar blieb, von wem der Angriff ausgeführt wurde. Die USA hatten die tief in einem Berg verborgene Anlage Fordo in der Nacht auf Sonntag angegriffen. Der zweite Luftschlag ereignete sich jedoch während der israelischen Angriffswelle. Eine Bestätigung aus Israel gab es zunächst nicht.
Der Iran schickte seinerseits offenbar mehrere Drohnenwellen Richtung Israel, war damit aber wenig erfolgreich. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Israelische Medien berichteten, dass der Iran rund 15 Raketen abgefeuert habe und Teile abgefangener Raketen an mehreren Orten niedergegangen seien. Der staatliche Stromversorger teilte mit, nach einem Raketeneinschlag in der Nähe einer wichtigen Infrastrukturanlage gebe es in einigen Orten im Süden des Landes Stromausfälle. Das Unternehmen arbeite daran, die Stromversorgung schnell wieder herzustellen.
Überblick
- Der aktuelle Israel-Iran-Krieg begann am 13. Juni, als Israel eine Geheimoperation umsetzte und den Iran mit einem Drohnenschwarm überzog.
- Die USA hatten sich in der Nacht auf Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet.
- Dabei wurden die drei Atomanlagen Fordo, Natanz und Isfahan mit B-2-Kampfjets und GBU-57-Bomben angegriffen, die auch unterirdische Ziele zerstören können.
- Vorrangig geht es den Ländern um die Verhinderung einer iranischen Atombombe. Mittlerweile wird aber auch ein Regimewechsel ins Auge gefasst.
Iran droht USA mit harten Konsequenzen
Der Iran drohte nach dem US-Angriff auf seine Atomanlagen am Montag mit harten Konsequenzen und bezeichnete die legitimen Ziele für seine Streitkräfte als erweitert. Die USA müssten mit schweren Folgen für ihr Handeln rechnen, sagte Ebrahim Zolfaqari, Sprecher des zentralen iranischen Militärhauptquartiers Khatam al-Anbiya.
US-Präsident Donald Trump sei ein „Zocker“, der sich dem israelischen Militäreinsatz gegen die Islamische Republik angeschlossen habe. „Herr Trump, der Zocker, Sie mögen diesen Krieg beginnen, aber wir werden diejenigen sein, die ihn beenden“, sagte Zolfaqari in einer Videobotschaft.
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