Ein Wink auf Wien

Wie Martin Winkler wirklich zum SPÖ-Chef wurde

Nach seiner Wahl zum designierten Vorsitzenden der SPÖ Oberösterreich erklärte Martin Winkler den Genossen, was er vorhat und wie er seine Politik anlegen möchte. (Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Ein Abendessen in Wien war ausschlaggebend: Die „Krone“ kennt jetzt die ganze Story, wer und was hinter der Kandidatur Martin Winklers als neuer starker Mann in der oberösterreichischen SPÖ steht.

Wer ist jetzt wirklich der Erfinder von Martin Winkler an der Spitze der Sozialdemokratie in Oberösterreich, der am Montag mit fast 96 Prozent Zustimmung von den Genossen als neuer Vorsitzender akzeptiert wurde? Es brauchte einen Wink aus Wien, um den ehemaligen Unternehmer und gebürtigen Katsdorfer (62) in unser Bundesland zurückzuholen.

Die Erzählung geht so: Im Dezember 2024, also gut einen Monat, nachdem Michael Lindner bestätigt hatte, die Politik zu verlassen, trafen einander Winkler und die Grande Dame der SPÖ, Brigitte Ederer, zu einem Abendessen in Wien. Die ehemalige Staatssekretärin, Siemens-Managerin und Aufsichtsrätin in Unternehmen mit Weltrang diskutierte mit dem Unternehmensberater über die SPÖ.

Tüteten Winklers Kandidatur ein: SPÖ-Grande-Dame Brigitte Ederer und der ehemalige Bundesminister Alois Stöger.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Schlechten Zustand der SPÖ in Oberösterreich thematisiert
Thema war auch, dass die einst mächtige Partei im Industriebundesland OÖ ein echtes Problem hat – bei der Mobilisierung genauso wie beim politischen Spitzenpersonal. Beide kamen auf die Idee, Winkler könnte doch in Oberösterreich übernehmen. Relativ schnell und auf Vermittlung Ederers war auch Ex-Minister Alois Stöger, der die Mission „Parteichefsuche“ übertragen bekammen hatte, im Boot.

Winkler war bereit, den Job zu übernehmen – allerdings wurde Stillschweigen vereinbart. Dass man Stöger kein gutes Händchen bei der Suche nach jemand Neuem unterstellt hatte, ist also gar nicht so gewesen. Er selbst musste dafür – vor allem von den eigenen Genossen – viele Schläge einstecken. Völlig grundlos, wie sich herausstellt, weil auch Stöger Winkler von Beginn an auf dem Schirm hatte ...