Nach Bluttat in Graz

Künftig jährlich Amokübung in Schulen geplant

Oberösterreich
18.06.2025 08:00

Die Bildungsdirektion und Polizei intensivieren in Oberösterreich nach dem schrecklichen Amoklauf in Graz die Zusammenarbeit. Es soll an den Schulen künftig entsprechende Schulungen und Übungen geben. Eine Festung sollen die Bildungseinrichtungen aber nicht werden.

Eine Woche nach dem Amoklauf von Graz setzten sich Bildungsdirektion, Polizei-Spitze und Politik in Oberösterreich zusammen, um über die mögliche Verbesserung der Sicherheit an unseren Schulen zu beraten.

Schüler sind befreit
Die konkreteste Neuerung ist, dass es neben Brandschutz- künftig auch jährlich verpflichtende Notfallübungen – zu Amokläufen oder anderen Bedrohungslagen – geben wird. Während bei den Feueralarmen aber auch die Schüler mitmachen müssen, sind diese von den Amokübungen „befreit“.

Nach dem Amoklauf in Graz gab es nun einen Runden Tisch mit Bildungsdirektor Klampfer (re.) und ...
Nach dem Amoklauf in Graz gab es nun einen Runden Tisch mit Bildungsdirektor Klampfer (re.) und Polizeichef Pilsl (M.).(Bild: Landespolizeidirektion Oberoeste)

Das sind die Gründe
Hintergrund ist neben der möglichen psychischen Belastung, dass potenziellen Tätern keine Gegenstrategien demonstriert werden. „Der Beschluss fiel einstimmig“, so die Bildungsdirektion. Ob die im Vorjahr durchgeführte Amokübung von Jugendlichen am Gymnasium und HLW in der Landwiedstraße in Linz damit eine Ausnahme bleibt, ist unklar. Da die Schulen autonom sind, sind umfassende Übungen nämlich auch nicht verboten.

Möglichst nur eine Tür offen halten
Sollte es bundesweit keine andere Entscheidung geben, wird es auch kein vorgeschriebenes Abschließen des Portals während der Schulzeit oder Zugangskontrollen geben. Sollte es mehrere Eingänge geben, solle aber möglichst nur einer offen sein. „Die Schule ist ein offener Ort des Miteinanders und darf keine Festung sein“, sagte Bildungslandesrätin und LH-Vize Christine Haberlander (VP).

Notfallmappen werden überarbeitet
Ab sofort soll die Präsenz von Beamten vor Schulen erhöht werden. Zu Schulbeginn im Herbst werden Polizisten an allen Leiterdienstbesprechungen teilnehmen. „Die präventive Vernetzung mit Lehrkräften und Schulpersonal soll helfen, um frühzeitig Risiken zu erkennen, gemeinsam wirksam vorzubeugen“, sagt Landespolizeichef Andreas Pilsl.

Inzwischen werden auch die Notfallmappen mit den Erkenntnissen aus Graz überarbeitet. „Wir nehmen die aktuellen Ereignisse zum Anlasse, Bestehendes zu schärfen und sinnvoll auszubauen“, lobt Bildungsdirektor Alfred Klampfer die seit Jahren bestehende enge Zusammenarbeit mit der Exekutive in OÖ.

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