Richtige Worte. Die ganze Welt blickt nach Graz, zum unfassbaren Massaker, das ein 21-Jähriger am Dienstag an einem Gymnasium in der steirischen Landeshauptstadt angerichtet hat. Wo er mit unglaublicher Brutalität zehn Menschen, darunter sechs Schülerinnen und drei Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren richtiggehend hingerichtet und dann sich selbst getötet hat – da fehlen einem eigentlich die Worte. Und doch melden sich viele einfühlsam zu Wort. Der deutsche Bundeskanzler genauso wie die EU-Kommissionspräsidentin, ja sogar der Papst, der „die Opfer der Tragödie in der Schule in Graz“ seines „Gebetes versichert“. Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen war die Betroffenheit bei seinem Besuch gestern in Graz anzumerken. Er fand so wie viele andere die richtigen Worte.
Richtige Taten? Solche mitfühlenden Worte sie helfen, den Schmerz vor allem der Angehörigen und Freunde der Opfer ein wenig zu lindern. Gut die vielen Solidaritätsbekundungen, die Kerzen, die Tränen von Menschen, die die Opfer kannten oder einfach mit den Hinterbliebenen mitleiden. Gut auch die Verhängung der dreitägigen Staatstrauer. Aber gehen wir danach wieder zum Alltag über, als wäre nichts geschehen? Bleiben die Waffengesetze so lasch wie bisher? Kann man sich weiter mir nix dir nix eine Schrotflinte kaufen, wie der 21-jährige Steirer und damit reihenweise Menschen ums Leben bringen? Kommt man auch so leicht wie er legal an eine todbringende Pistole? Wir haben jetzt viele richtige Worte gehört. Aber werden den Worten auch die richtigen Taten folgen?
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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