Dramatische Minuten

Neue Details: So lief Amok-Einsatz im Grazer BORG

Österreich
11.06.2025 12:04

Am Vormittag des 10. Juni betrat ein 21-jähriger Ex-Schüler das BORG in der Grazer Dreierschützengasse und begann dort, auf Jugendliche und Lehrer zu schießen. Polizei, Cobra und Rettungskräfte rückten an, das schnelle Eingreifen verhinderte zwar weitere Opfer, doch am Ende sind elf Menschen tot. Die „Krone“ kennt erste Details aus dem Einsatzprotokoll. 

Um 10 Uhr geht bei der Polizei der Alarm ein. Via Notruf wurden Schüsse und Schreie im Schulgebäude gemeldet. Erste Polizeikräfte rasen an den Tatort.

Um 10.06 Uhr ist die erste Polizeistreife mit schwerer Schutzausrüstung für aktive Interventionen vor Ort. Kurz danach trafen Einheiten der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) ein.

Bereits um 10.08 Uhr ist auch das EKO Cobra bei der Schule, sechs Mann betreten das Gebäude und sichten. Die Einsatzkräfte treffen auf einen Lehrer, der sie in den dritten Stock schickt. Wie sich herausstellt, hatte der Täter die Schrotflinte dazu genutzt, um die Türen zu den Klassenräumen aufzuschießen, nachdem sich die Schüler verbarrikadiert hatten. Danach schoss er mit einer Faustfeuerwaffe auf seine Opfer, ehe er eine Schultoilette aufsuchte und sich selbst richtete. Seine Leiche wurde später entdeckt.

10.17 Uhr: Nach nur neun Minuten eskortieren die Spezialkräfte von Cobra und Polizei bereits die ersten Notfallsanitäter in das Gebäude, die umgehend die Versorgung der Opfer übernehmen. Das schnelle Eingreifen verhinderte weitere Todesopfer, dennoch erlagen neun Jugendliche und eine Lehrerin ihren Verletzungen. 

(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)

Bis auf einen Jugendlichen mit polnischer Staatsbürgerschaft handelt es sich bei den Toten ausschließlich um Österreicherinnen und Österreicher. Diese waren laut der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) am Mittwoch jedoch alle stabil. So befinden sich im LKH-Universitätsklinikum insgesamt noch sechs Patientinnen und Patienten. Vier von ihnen sind noch auf der Intensivstation, zwei konnten bereits auf die Normalstation verlegt werden. Bei den Verletzten handelt es sich um Personen im Alter von 15 bis 26 Jahren. Sie stammen aus Österreich (8), Rumänien (2) und dem Iran (1).

Eine Person, die am Dienstag noch in kritischem Zustand war, befindet sich nun wie die anderen in stabilem Zustand. Im LKH Graz II/West wird eine verletzte Person betreut. Dieser gehe es gut, sie sei stabil, aber weiterhin auf der Intensivstation. Im UKH Graz werden vier Patienten versorgt. Sie alle sind ebenfalls in stabilem Zustand. „Folgeoperationen sind bei einem Opfer mit Gesichtsverletzungen und einem weiteren mit Knieverletzung notwendig“, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der KAGes.

Österreichweite Trauerminute
Am Mittwoch wurde österreichweit um 10 Uhr eine Trauerminute abgehalten. Die heimischen Kirchen beteiligten sich mit Trauergeläut, in Wien wurde auch die Trauerglocke des Stephansdoms, die „Halbpummerin“, geläutet.

Die öffentlichen Verkehrsmittel – hier in Wien – standen im ganzen Land für eine Minute still.
Die öffentlichen Verkehrsmittel – hier in Wien – standen im ganzen Land für eine Minute still. (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

Der ORF unterbrach sein TV- und Radioprogramm, die Wiener Linien hielten rund 900 Öffi-Fahrzeuge für eine Minute an. Beim Ministerrat wurde zu Beginn ebenfalls eine Trauerminute abgehalten.

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