Wegen übler Nachrede und Beleidung hatte Simone Lugner das Linzer Medienunternehmen Weekend verklagt. Grund sei ein dort erschienener Online-Artikel gewesen, der Lugner in Verbindung mit einer Erotikplattform gebracht hätte. Eine Löschung alleine war dem Rechtsvertreter nicht genug, das Medienunternehmen muss auch finanziell büßen
Die Schlagzeile „Für Frauen: Lugner-Ex heizt auf Erotik-Plattform ein“. Dazu ein Foto von Lugner-Witwe Simone Lugner und Richard Lugners Verflossener Bahati Venus. Wegen dieser Kombination trafen sich am Mittwoch am Landesgericht Linz der Anwalt von Simone Lugner mit Vertretern des „Weekend Magazin“, wo besagter Online-Artikel Anfang März erschienen war.
„Tätigkeit, die gegen gute Sitten verstößt“
Denn Frau Lugner hatte die Verfasserin des Artikels auf üble Nachrede und Beleidigung verklagt, forderte 10.000 Euro für immateriellen Schaden. Im Bericht sei der Eindruck erweckt worden, dass sie „eine Tätigkeit aufgenommen hat, die gegen die guten Sitten verstößt“, erklärte Anwalt Florian Höllwarth, von dem sich die Witwe beim Prozesstermin vertreten ließ.
Onlyfans-Verwechslung
In dem Bericht gehe es nämlich darum, dass Behati Venus einen eigenen Onlyfans-Account (Erotikplattform) gestartet habe. „Das versteht der Durchschnittsleser auch so, denn er weiß, dass Frau Lugner keine Ex ist“, meinte der Anwalt des Medienunternehmens.
Löschung des Fotos alleine nicht genug
Das Unternehmen bot vor Gericht auch die Löschung des Bildes an, damit alleine wollte sich der gegnerische Anwalt aber nicht zufriedengeben. „Sie werden schon auch monetär etwas anbieten müssen“, meinte er in Richtung der Vertreter des „Weekend Magazin“. Die im Übrigen aus einem Anwalt und dem Geschäftsführer bestand, die Redakteurin hatte sich wegen einer Uni-Vorlesung entschuldigen lassen.
1.500 statt 10.000 Euro
1.500 Euro statt der geforderten 10.000 Euro bot das Medienunternehmen nach kurzer Besprechung dem Rechtsvertreter von Simone Lugner an. Nach einem Telefonat mit seiner Mandatin nahm der das Angebot an, die Streitparteien einigten sich zudem darauf, die Prozesskosten zu teilen. Sobald das Geld überwiesen sei und das Foto ausgetauscht, werde die Klage zurückgezogen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.