Der Bund plant, die Förderungen für Volksgruppen zu kürzen. Der Bund plant, die Förderungen für Volksgruppen zu kürzen. Betroffen sind davon auch Burgenland-Kroaten, Ungarn und Roma. Unterstützung erhalten sie von der burgenländischen Landespolitik.
Pro Jahr wurden zuletzt insgesamt etwa 7,8 Millionen Euro für die sechs Volksgruppen in Österreich ausbezahlt – dazu zählen die burgenlandkroatische, ungarische, tschechische, slowakische und slowenische Volksgruppe sowie für die Volksgruppe der Roma. Unterstützt werden damit Projekte, bei denen es um Sprachförderung, Bildung, Medien oder kulturelle Veranstaltungen geht.
Die Pläne der Bundesregierung sehen nun vor, dass die Förderung heuer um 189.000 Euro gekürzt wird und im kommenden Jahr sogar um 599.000 Euro. Grund dafür ist die Budgetkonsolidierung.
Bei den betroffenen Volksgruppen reagiert man darauf „bestürzt“: Gerade im Gedenkjahr 2025 sei dieser Schritt nicht nur politisch nicht nachvollziehbar, sondern ein schwerer Schlag ins Gesicht all jener, die sich täglich für den Erhalt und die Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt in Österreich einsetzten, hieß es dazu in einem offenen Brief der Ständigen Konferenz der Beiräte der autochthonen Volksgruppen Österreichs.
Die burgenländischen SPÖ-Abgeordneten im Nationalrat und Bundesrat werden mit Sicherheit nicht bei den geplanten Kürzungen für unsere Volksgruppen mitstimmen.
Klubobmann Roland Fürst (SPÖ)
Bild: Grammer Karl
SPÖ mit Antrag im Landtag gegen Kürzungen
Kritik an den Plänen des Bundes kommt auch von SPÖ-Klubobmann Roland Fürst. Er kündigt dazu einen Dringlichkeitsantrag in der Landtagssitzung am 26. Juni an. „Diese geplanten Kürzungen sind Ausdruck einer völlig verantwortungslosen Finanzpolitik der ÖVP. Dies muss man transparent machen“, so der Klubchef. Er fordert weiteres einen Schulterschluss im Burgenland aller politischen Parteien. Zudem kündigt Fürst an, dass die burgenländischen SPÖ-Mandatare im Nationalrat und Bundesrat bei den geplanten Kürzungen nicht mitstimmen werden.
Unterstützung kommt von der FPÖ. Volksgruppensprecher Thomas Grandits stellt sich ebenfalls gegen die Kürzungen: „Diese Form der Förderung ist keine Ausgabe, sondern eine Investition in unsere sprachliche, kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt.“
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