Der Bundesregierung droht blaues Ungemach – diesmal aus den Bundesländern. Die geplante Reform der Mindestsicherung als Teil eines großen Integrationspakets könnte am Widerstand Salzburgs scheitern. Landesvize Marlene Svazek (FPÖ) gehen die geplanten Maßnahmen nämlich nicht weit genug, sie fordert gegenüber der „Krone“ weitere Verschärfungen.
Die Bundesregierung müsse ihr „Integrationspaket“ durch Sanktionen scharfstellen, fordert Svazek. Denn derzeit sei die Bundesregierung „vollmundig nur beim Fördern, aber nicht beim Fordern“. „Dass die Regierung zusätzlich zu den jetzt schon bestehenden Angeboten eine engmaschige und für den Steuerzahler dementsprechend kostspielige dreijährige durchgehende Betreuung der Asyl-Zielgruppe anstrebt, steht offenbar jetzt schon fest. In Sachen Sanktionen bei Nichterfüllung fabuliert man jedoch vage von Verwaltungsstrafen und Selbstbehalten, ohne konkret zu werden“, kritisiert Svazek.
„Bezeichnend für diese Unausgewogenheit ist der Umstand, dass die dringend notwendige Reform der überbordenden Sozialhilfe für Asyl-Migranten wieder einmal gänzlich aufgeschoben wurde“, kritisiert Svazek weiter. „Auch hier herrscht wiederum nur Begriffsverwirrung: Einerseits soll zunächst nur eine ,Integrationsbeihilfe‘ ausbezahlt werden, andererseits die Sozialhilfe teilweise durch eine ,Grundsicherung‘ ersetzt werden – und dann wieder heißt es, eine bundeseinheitliche Lösung müsse her.“
Die Kernfrage laute, so Svazek, „nicht, wie sich Transferzahlungen am besten umetikettieren oder aufsplitten lassen, sondern ob es einen Systemwechsel gibt, der gerechtigkeitswidrige Exzesse wie die mittlerweile österreichweit berüchtigten 9000-Euro-Zahlungen an Asyl-Großfamilien in Wien endlich unterbindet“. Einer rein technischen „Vereinheitlichung“ der Sozialhilfe, die keine diesbezüglichen Korrekturen mit sich bringe, werde man vonseiten des Landes Salzburg jedenfalls nicht zustimmen, so die für Integration zuständige Landesrätin.
Machen sonst das nächste Fass ohne Boden auf
Svazek verlangt, dass das angekündigte Integrationsprogramm erstens durch konkrete und strenge Sanktionen nachgeschärft und zweitens gegen eine zunehmend kreative Rechtssprechung auf europäischer Ebene abgesichert werde. „Ansonsten machen wir damit lediglich das nächste Fass ohne Boden auf.“ Ebenso wichtig sei es, für klare Zuständigkeiten zu sorgen: „Sämtliche Maßnahmen sollten analog zur Rechtsberatung bei staatlichen Stellen gebündelt werden, anstatt wieder einmal ein neues Förderprogramm für linkslastige NGOs hochzuziehen“, so Svazek abschließend.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.