Halb Österreich fieberte in den letzten Monaten mit Aaron Karl bei „Dancing Stars“ mit. Mit den wöchentlichen Sendungen trat auch seine gute Beziehung zu Vater und Schauspieler Fritz Karl verstärkt in den Vordergrund. Wir haben das Vater-Sohn-Gespann zum Vatertags-Talk gebeten.
Gut drei Monate lang schindete sich Aaron Karl quasi täglich mit Tanzpartnerin Katya Mizera, um dann Freitag für Freitag im ORF-Ballroom zu glänzen. Die Mühen haben sich gelohnt, die beiden haben vor gut zwei Wochen die 16. Staffel der „Dancing Stars“ gewonnen und dabei nicht nur die Herzen des Publikums zum Schmelzen gebracht. Fast immer an Aarons Seite war seine Familie inklusive Vater Fritz Karl. Der renommierte Schauspieler und sein vielseitiger Sohn pflegen eine legere, aber respektvolle Beziehung zueinander. Seit Jänner stehen sie auch gemeinsam auf der Bühne. Fortsetzung? Gut möglich. Im „Krone Bunt“-Doppeltalk sprechen die beiden über den Vatertag, ihre private und berufliche Beziehung und analysieren, welche Fähigkeit des jeweils anderen sie gerne hätten.
„Krone“: Aaron, du hast unlängst bei „Dancing Stars“ gewonnen und dein Vater war oft live mit dabei. Hat dich seine Anwesenheit gestärkt oder nervös gemacht?
Aaron Karl: Ich war keinesfalls nervöser, weil meine Eltern zusahen, sondern habe mich immer sehr gefreut, wenn Familienmitglieder im Publikum saß. Gestärkt hat mich das wahrscheinlich auch.
Fritz, wie hast du diese drei Monate „Dancing Stars“ von außen verfolgt?
Fritz Karl: Ich fand es spannend. Vor allem habe ich mitbekommen, wie viel und hart trainiert wurde – das fand ich schon sehr beeindruckend. Ich habe mich sehr über den Erfolg gefreut und bin sehr stolz auf ihn.
Du hast gemeint, du hättest deinen Sohn noch nie so diszipliniert erlebt wie bei „Dancing Stars“. Wie hast du seine Charakterformung über die Jahre miterlebt?
Fritz: Charakterformung – was ist denn für ein Wort? Er hat Charakter, da braucht man nicht zu formen.
Aaron: Wir sind eine Familie, in der alles sehr offen reflektiert wird. Da passiert diese „Formung“ ganz nebenbei. (lacht)
Welche Art von Vater war Fritz für dich?
Aaron: Fritz war und ist ein sehr großzügiger Vater und sehr inklusiv. Wir Kinder wurden früh in „Erwachsenen-Gespräche“ mit einbezogen und durften schon als Kinder unseren Senf dazugeben. Dadurch, dass ich sehr junge Eltern habe, war es bald eine Beziehung auf Augenhöhe und das ist sie immer noch.
Welche Bedeutung hat der Vatertag in der Familie Karl?
Fritz: Ich komme aus der Gastronomie. Meine Eltern hatten ein Restaurant, da war zu Muttertag und Vatertag immer Vollbetrieb. Wir haben das nie gefeiert.
Aaron: Meine Mutter verweigert den Muttertag, er sei heuchlerisch. Laut ihr ist jeder Tag Muttertag.
Was macht eure Vater-Sohn-Beziehung aus?
Fritz: Vertrauen, Humor und Kritikfähigkeit. Also Aaron ist kritikfähig – ich nicht.
Aaron: Ehrlichkeit, Offenheit, Respekt und ein liebevoller Umgang. Wir konnten schon immer über alles reden.
Sehr viele Kinder wollen einen anderen Weg als ihre Eltern gehen – warum bist du sofort in Richtung Schauspiel gegangen?
Aaron: Ach so? Ich dachte, Kinder gehen in der Regel den Geschäften der Eltern nach. Ich habe eine Möglichkeit gesehen und sie ergriffen. Für Fritz war immer klar: Wenn ich Schauspieler werde, dann nur mit fundierter Ausbildung. Die habe ich gemacht und jetzt stehe ich hier.
Fritz, die Schauspielerei ist eine Welt ohne Sicherheitsnetz und doppelten Boden. Bist du glücklich über seine Wahl?
Fritz: Sicherheit und doppelten Boden – gibt’s das heute überhaupt noch? Wichtig ist, dass man einen Sinn in seinem Tun sieht und Spaß hat bei dem, was man macht. Das muss jeder für sich selbst finden und da sollten sich Eltern raushalten.
Zwei Generationen Karl in der Schauspielwelt – wird da zu Hause viel darüber gesprochen?
Fritz: Natürlich reden wir miteinander, wir treten mit unserem „Mozart“-Programm auch gemeinsam auf, aber es kocht schon auch jeder sein eigenes Süppchen.
Aaron: Früher haben wir uns öfter ausgetauscht, jetzt sind wir beide emanzipiert. (lacht)
Fritz, du bist Autodidakt und hast es nicht lange am Max-Reinhardt-Seminar ausgehalten, Aaron begann mit 23 Schauspiel zu studieren. Welcher Weg war der bessere?
Fritz: Da gibt’s kein richtig oder falsch. Jeder macht das so, wie er glaubt. Ich habe Aaron damals geraten, eine Schauspielschule zu machen. Man bekommt einfach ein tolles Handwerkspaket geliefert, dass man sich ohne die Schule mühsam zusammensuchen muss.
Aaron, hast du mit Fritz oft über verschiedene Zugänge in der Welt von Film und Fernsehen gesprochen?
Aaron: Wir haben uns schon oft darüber ausgetauscht. Für meinen Vater ist der Beruf – nach der Familie – noch das wichtigste. Bei mir ist das schon anders, ich bin aus der Generation „Work-Life-Balance“. Ich bin sehr vielseitig interessiert und möchte das auch in meinem Berufsalltag leben. Darum auch „Dancing Stars“, die Musik und vieles andere.
Fritz, du bezeichnest deinen Sohn gerne als Multitalent. Was beherrscht er denn alles so gut?
Fritz: Ich bewundere seine Musikalität. Er spielt auch viele Instrumente und jetzt kann er auch noch tanzen.
Aaron, du scheinst dich in vielen kulturellen Bereichen wohlzufühlen. Wie wichtig war es, dahingehend schon früh familiäre Unterstützung zu erfahren?
Aaron: Es ist toll, wenn einem die Möglichkeit geboten wird, alles auszuprobieren. Dafür bin ich meinen Eltern natürlich sehr dankbar.
Was sind die wichtigsten Tipps und Ratschläge, die du von deinem Vater erhalten und auch angenommen hast?
Aaron: Einer meiner Lieblings-Merksätze von ihm ist: „Das ist ein Rennen auf Distanz und nicht auf Zeit“. Es geht nicht darum, alles so schnell wie möglich machen zu können und gleich Erfolg zu haben. Der lange Atem macht nachhaltig glücklich und zufrieden.
Fritz, wenn du deinen vielseitig talentierten Sohn siehst – worauf bist du besonders stolz und welche Fähigkeiten hättest du auch gerne?
Fritz: Ich würde gerne so Klavier spielen können wie er. Ich bin aber vor allem stolz auf den Menschen Aaron.
Mit der Lesung aus den Briefen von Vater Leopold und Sohn Wolfgang Amadeus Mozart habt ihr seit Jahresbeginn das erste gemeinsame Bühnenprojekt. Ist das der Auftakt für weitere Kooperationen in der Öffentlichkeit?
Fritz: Schauen wir mal, was so kommt ...
Aaron: Fritz ist ja jetzt unter die Drehbuch-Autoren gegangen. Vielleicht kommt dann ja bald ein gemeinsamer Film ...
Fritz, als Vater hat man immer besondere Sorgen und Ängste – was sind deine größten in Bezug auf Aaron?
Fritz: Das Motorradfahren und das Fallschirmspringen.
Aaron, versuchst du deinem Vater diese Ängste zu nehmen?
Aaron: Das wird schwer. (lacht) Die Sorgen kann ich ihm aber wohl nicht nehmen, aber ich bin eh kein Straßen-Rowdy, sondern fahre sehr sicher und entspannt. Das Fallschirmspringen ist sowieso eine sichere Sache, aber das muss er erst mal selbst kennenlernen.
Wenn ihr eine Charaktereigenschaft des jeweils anderen haben dürftet – welche wäre das?
Fritz: Kritikfähigkeit. Aber auch die Neugierde und Wissbegier.
Aaron: Hä? Aber das bist du doch alles! Wenn, dann müsste ich mir diese Eigenschaften von dir wünschen ...
Aaron live im Wiener Flex
Aaron Karl spielt mit seiner Band IYI am 11. Juni live im Wiener Flex. Der Eintritt ist frei! Tickets reservieren kann man unter www.iyimusic.com oder unter aaronkarl.iyi@gmail.com.
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