Überraschender Trend

Lehre am Job-Markt deutlich gefragter als Studium

Wirtschaft
03.06.2025 10:35

Am Arbeitsmarkt ist eine Berufsausbildung aktuell deutlich gefragter als ein Studium. Besonders höhere akademische Abschlüsse werden selten explizit gefordert. Das zeigt eine Analyse von mehr als 27.000 Stellenanzeigen von Nejo. Dabei ist auch herausgekommen: Der Niedrigst-Lohnsektor bietet so gut wie kein Homeoffice an.

Rund zwei Drittel der untersuchten Stellenanzeigen setzten eine abgeschlossene Lehre voraus, ein abgeschlossenes Studium verlangten nur 16 Prozent der Anzeigen. „Bei fast einem Drittel der analysierten Jobs werden keine spezifischen Ausbildungsanforderungen genannt – ein mögliches Anzeichen für die wachsende Bedeutung von Berufserfahrung gegenüber formalen Bildungsabschlüssen“, meint Aloisious Caraet, Studienautor und Data Scientist beim auf Arbeitsmarktdaten spezialisierten Unternehmen Nejo.

Firmen werben mit flexiblen Arbeitszeiten
Dafür setzen die Firmen auf Weiterbildung. Mehr als die Hälfte aller untersuchten Stellenanzeigen werben damit, gefolgt von Mitarbeiterrabatten, flexiblen Arbeitszeiten und abwechslungsreiche Aufgaben. „Im Gegensatz dazu spielen Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, mentale Gesundheit oder Kinderbetreuung nur eine Nebenrolle“, so Caraet.

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Ein weiterer interessanter Trend: Acht Prozent der analysierten Jobs bieten mehr als den gesetzlichen Mindesturlaub von fünf Wochen.

Simona Hübl, CEO von Nejo

Fast kein Homeoffice im Niedrigst-Lohnsektor
Knapp ein Viertel der Berufstätigen hat die Möglichkeit zu Homeoffice, wobei die Verteilung sehr ungleich ist: In der Gehaltsklasse über 3.100 Euro monatlich ist Arbeit von zu Hause aus bei fast jedem zweiten Job möglich, in der niedrigsten Gehaltsklasse bei weniger als zwei Prozent.

„Ein weiterer interessanter Trend: Acht Prozent der analysierten Jobs bieten mehr als den gesetzlichen Mindesturlaub von fünf Wochen. Die Tendenz ist hier steigend“, so Nejo-Firmenchefin Simona Hübl, CEO von Nejo.

Firmen werben regional unterschiedlich
Auffällig sei, dass je nach Branche und Bundesland die Unternehmen auf unterschiedliche Anreize setzen würden. In der IT-Branche seien es vor allem eine informelle Arbeitskultur sowie Team-Events und Ausflüge. Post- und Kurierdienste wollten dafür primär mit einem sicheren Arbeitsplatz bei Kandidat:innen punkten. Wiener Arbeitgeber würden überdurchschnittlich oft Öffi-Tickets anbieten, während niederösterreichische Firmen mit familienfreundlichen Maßnahmen und mehr Urlaub punkten wollen.

Und wie läuft es mit den vielzitierten „Green Jobs“? Ein Fünftel aller analysierten Stellen könnten als Umweltschutz-Jobs klassifiziert werden, Wien und die Steiermark seien hier führend.

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