Nach Israel-Eklat

Trotz Gesprächsangebot: JJ bleibt auf Tauchstation

Österreich
25.05.2025 21:21

Nach der Aufregung um israelkritische Äußerungen von Song-Contest-Gewinner JJ haben die Geschwister zweier Hamas-Geiseln zur Aussprache gebeten. Doch der Künstler bleibt weiter auf Tauchstation.

Die Hände sind weiterhin ausgestreckt: Wie berichtet besuchen die Geschwister zweier Hamas-Geiseln, die sich seit knapp 600 Tagen im Tunnelsystem unter dem Gazastreifen befinden, dieser Tage Österreich.

Aus diesem Anlass wollten sie auch mit Song-Contest-Gewinner JJ alias Johannes Pietsch nach dessen umstrittene Aussagen rund um den Gaza-Konflikt zusammentreffen. Allerdings: Der 24-Jährige hat sich noch nicht geäußert, befindet sich weiterhin auf Tauchstation.

Die Schwestern zweier Hamas-Geiseln – das Foto zeigt ihren Besuch bei der „Krone“ im April – richteten nun einen Brief an JJ.
Die Schwestern zweier Hamas-Geiseln – das Foto zeigt ihren Besuch bei der „Krone“ im April – richteten nun einen Brief an JJ.(Bild: Krone KREATIV/Eva Manhart, EPA)

„JJ ist ein junger Mensch, er trägt als Song-Contest-Sieger aber auch eine große Verantwortung. Ich würde ihm dringend empfehlen, Jüdinnen und Juden aufzusuchen, um zu verstehen, was an seinen Aussagen so grundlegend falsch ist“, findet Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) einmal mehr klare Worte, „vor allem ein Treffen mit Angehörigen der Opfer des Hamas-Terrors könnte ihm helfen, zu verstehen.“ Ob er der Einladung nachkommen wird, ist weiterhin unklar.

Auch Kickl schaltet sich in Debatte ein
Mittlerweile hat sich auch FPÖ-Chef Herbert Kickl in die Debatte eingeschaltet. „Der Song Contest interessiert mich überhaupt nicht“, beschied der Frontmann der Freiheitlichen im Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“: „Mit Ausnahme der Staatsbürgerschaft des Sängers JJ kann ich ja keinen bestimmten Österreich-Bezug erkennen.“

Zitat Icon

Wenn du heute als Mann keinen Rock trägst, als Frau keinen Bart, wenn du nicht trans oder sonst was bist, bist du beim Song Contest chancenlos. 

FPÖ-Chef Herbert Kickl

Die ÖVP-SPÖ-NEOS-Dreierkoalition mache aus Ermangelung an sonstigen Erfolgen Selfies mit dem 24-jährigen Sänger, der den ESC in Basel mit „Wasted Love“ gewann und damit den größten Musikbewerb der Welt nach Österreich holte: „Und jetzt haben sie nach seinen unqualifizierten Aussagen zu Israel ein großes Problem. Das zeigt aber auch, in welchem Zustand wir schon sind.“

Für Kickl gelte hingegen eindeutig: „Der Song Contest ist eine Bühne für eine kleine, aber schrille und laute Community. Ganz ehrlich, wenn du heute als Mann keinen Rock trägst, als Frau keinen Bart, wenn du nicht trans oder sonst was bist, bist du beim Song Contest chancenlos.“

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