Justiz-Rochaden

Vize wird neuer Chef am Klagenfurter Landesgericht

Ab 1. September Präsident am Landesgericht Klagenfurt: Mag. Manfred Herrnhofer(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Bei zwei Kandidaten fiel die Auswahl nicht so schwer – trotzdem hat es einige Monate gedauert, bis sich Personalsenat, Oberster Gerichtshof und Justizministerin Anna Sporrer einig waren: Der bisherige Vizepräsident des Klagenfurter Landesgerichts Manfred Herrnhofer rückt zum Chef auf; Bezirksgerichtsvorsteher Willi Waldner wird sein Stellvertreter.

Jetzt ist es endlich fix: Manfred Herrnhofer wird mit 1. September Präsident des Landesgerichts Klagenfurt und folgt Bernd Lutschounig, der in den Ruhestand wechselt. Herrnhofer war in den Hearings erstgereiht und ist für die Aufgabe bestens gerüstet. Der 60-Jährige ist seit 1994 Richter und bereits seit 1996 am Landesgericht – kaum einer kennt also das Haus so gut wie er.

„Ich freue mich auf die Herausforderung“, meint der erfahrene Jurist, der als Strafrichter viele große Prozesse in Kärnten geleitet hat. „Etwa das Verfahren gegen Josef Martinz und Dietrich Birnbacher“, erinnert er sich an jenen Prozess, der auch die Kärntner Politgeschichte neu geschrieben hat. Denn der einstige VP-Chef musste noch im Gerichtssaal zurücktreten, nachdem illegale Parteienfinanzierung beim Hypo-Deal bekannt geworden war.

Weitere zwei Justiz-Spitzenposten offen
Insgesamt hat Herrnhofer 28 Schwurgerichtsprozesse geleitet, ist ein Spezialist für Datenschutz und Sicherheit in der Justiz und für das Präsidentenamt in einer schwierigen Zeit des Sparpakets und der wachsenden Aufgaben wohl bestens gerüstet. Ihm zur Seite wird mit Wilhelm Waldner der bisherige Vorsteher des Klagenfurter Bezirksgerichtes stehen. Wer diesem dort nachfolgt, ist noch offen. Und auch eine zweite Vizepräsidentenstelle am Landesgericht wird vakant. Da dürfte Zivilrichterin Ruth Leutold-Stadelmann als bisher bestgereihte weibliche Kandidatin die besten Karten haben.