Rechnungsabschluss

Auch die Bludenzer müssen Gürtel enger schnallen

Vorarlberg
19.05.2025 12:55

„Die Ruhe vor dem Sturm“ unter diesem Motto präsentierte Finanzstadtrat Joachim Heinzl den Rechnungsabschluss der Stadt Bludenz für das Jahr 2024. Einmaleffekte, Verschiebungen bei großen Bauprojekten und eine erfreuliche Entwicklung der Kommunalsteuer haben zu einem „noch guten“ Ergebnis geführt. 

„Eine wirklich gute Arbeit der Stadtverwaltung konnte leider die momentan schweren Rahmenbedingungen nicht kompensieren. Der Spardruck ist nicht nur in Bludenz deutlich zu spüren. Nur im guten Zusammenspiel von Bund, Land und Gemeinden können wir das gemeinschaftlich lösen. Es wird ein steiniger Weg“, blickt Bürgermeister Simon Tschann (ÖVP) in die Zukunft.

Die Kluft zwischen Einnahmen und Ausgaben machen es einer Stadt wie Bludenz mit sehr vielen überörtlichen Aufgaben sehr schwer. Die Entwicklungen der Ertragsanteile (Anteil der Stadt an den Steuereinnahmen des Bundes) und die steigenden Zahlungen an das Land (Sozialfonds, Krankenanstalten, Landesumlage) bereiten Sorgen.

„Wir stehen definitiv vor großen Herausforderungen. Große Bauvorhaben wie das Feuerwehrhaus Bings, die Erweiterung der Volksschule Mitte und der Jugend- und Freizeitplatz werden heuer abgeschlossen und abgerechnet. Somit sind dann auch die dafür notwendigen Kredite zu bedienen. Das wird uns künftig belasten“, kündigt Joachim Heinzl an.

Rechnungsabschluss 2024

Bludenz hat im vergangenen Jahr rund 58 Millionen Euro ausgegeben und rund 59,4 Millionen eingenommen. Ende 2024 lag die Verschuldung der Stadt bei rund 58 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 3523 Euro (einschließlich Darlehen, Haftungen und Leasing). Die Stadt hat im vergangenen Jahr rund 14 Millionen Euro investiert. Die größten Einnahmen waren die Ertragsanteile mit 19,5 Millionen Euro und die Kommunalsteuer mit 8,3 Millionen Euro

Das operative Ergebnis sei nur leicht im Minus, auch die Verschuldung sei nicht so gestiegen wie ursprünglich erwartet. Doch die Tatsache, dass bei der aktuellen wirtschaftspolitischen Großwetterlage keine Besserung in Sicht sei, mache eine strukturelle Finanzreform notwendig. Dieser Auffassung schlossen sich alle Parteien der Stadtvertretung an.

„Das Zahlenwerk verdeutlicht uns den Konsolidierungsbedarf. Wir müssen versuchen, Spielräume zu schaffen, um uns als Stadt weiterentwickeln zu können“, meinte FPÖ-Stadtrat Joachim Weixlbaumer. Gesamtbetrachtet sei der Rechnungsabschuss durchwachsen. Er sei aber überzeugt, dass es gelingen werde, die Stadt-Finanzen in ruhigere Gewässer zu führen.

Positive Aspekte sah auch SPÖ-Klubobmann Bernhard Corn. „Das Zahlenwerk ist formal korrekt. Die Stadtverwaltung hat gut gearbeitet. Dennoch ist es Aufgabe der Stadtvertretung, künftige Entwicklungen genauer anzuschauen und Verantwortung zu übernehmen“, sagte er zum einstimmig genehmigten Rechnungsabschluss 2024.

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