Ach, übrigens...

„Danke, Gianni!“

Vorarlberg
18.05.2025 11:55

Für die dieswöchige Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ blickt „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl in den Süden. Genauer gesagt an den persischen Golf, wo mit Donald Trump und Gianni Infantino zwei Präsidenten von Weltrang mit den Einheimischen große Geschäfte machten und eine Dekade der Vorfreude starteten.

Wirtschaftlich gesehen scheint eine einstmalige Nische des Fremdenverkehrs ein echter Knaller zu sein, denn bei jährlichen Wachstumsraten von über 6 % erwarten Fachleute für den Golftourismus bis zum Jahr 2032 weltweite Umsätze in Höhe von knapp 35 Milliarden US-Dollar. Daher man muss man nicht lange suchen, um entsprechende Angebote zu finden. So bietet ein in Graz ansässiges Reiseunternehmen ein vielseitiges Portfolio, in dem man beispielsweise für 499 Euro vier Nächte im Murtaler Steirerschlössl verbringen und dabei golfen kann. Oder aber man entscheidet sich für acht Tage im Abu Dhabi Golf Resort, legt dafür 4.959 Euro auf die Ladenbudl und bekommt dafür gleich noch Tickets für das dortige Formel 1-Rennen mitgeliefert. Und wem das immer noch nicht exklusiv genug ist, der dürfte mit einer Golfreise ins mexikanische Los Cabos zum Spottpreis von 9.979 Euro gut bedient sein.

Best Buddies: Donald Trump und Gianni Infantino.
Best Buddies: Donald Trump und Gianni Infantino.(Bild: AFP/JIM WATSON)

„Zehn Jahre riesiger Vorfreude“ 
Autokraten vom Schlage eines Trump oder Infantino werden derlei eher als Pauschaltourismus belächeln und sind kürzlich zu einer ihren exklusiven Ansprüchen genügenden Golfreise aufgebrochen. Nämlich an den Persischen Golf, um gemeinsam das Königreich Saudi-Arabien zu beehren, wo bekanntlich die FIFA-WM 2034 stattfinden wird. Bei einer Veranstaltung in Riad brauchte Trump erstaunlicherweise nicht mal ein Dekret, um das Publikum mit den bewegenden Worten „Steh auf, Gianni. Danke, Gianni!“ zu standing ovations für seinen best buddy zu bewegen, der daraufhin mit grotesken Sätzen wie „Es ist mir ein Vergnügen, in Riad zu sein, in meinem Land (sic!) zu sein“ oder „Ich denke, dass uns zehn Jahre riesiger Vorfreude bevorstehen“ seinem sattsam bekannten Faible für absolute Monarchien Nachdruck verlieh.

Infantino ließ die Delegierten warten
Zehn Jahre Vorfreude auf eine WM, unterbrochen lediglich durch die Turniere 2026 und 2030, das ist, auch wenn es nur neun Jahre sind, tatsächlich die größte Vorfreude aller Zeiten und alle FIFA-Delegierten sollten deshalb Verständnis dafür aufbringen, dass ihr Boss verspätet vom Golf zum FIFA-Weltkongress in Asunción/Paraguay angereist ist und damit den Zeitplan gehörig durcheinandergewirbelt hat. Nur die aus Infantinos Sicht ewig nervende Spielverderberin und norwegische Verbandspräsidentin Lisa Klaveness zeigte sich „darüber sehr verwundert“ und konkretisierte dies mit den Worten „Es ist wichtig, dass er an den Tagen anwesend ist, an denen wir anwesend sind“. Am Großen Vorsitzenden wird das aber ähnlich abperlen wie ihr Satz „Wenn er nicht da ist, ist das beunruhigend. Hier findet Demokratie statt!“

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