Die französische Islamforscherin Florence Bergeaud-Blackler hat das gigantische Netzwerk der Muslimbruderschaft in Europa analysiert und will mit ihrem neuen Buch wachrütteln. Auch in Österreich nehmen die illegalen Machenschaften zu ...
Kritik am Islam ist selbst in einer modernen Demokratie wie Frankreich nicht erlaubt. Florence Bergeaud-Blackler steht rund um die Uhr unter Polizeischutz, weil sie das System der Muslimbruderschaft (sie nennt es Frerismus) wissenschaftlich untersucht. Und die Anthropologin kennt die Akteure, die perfekt die Landessprache sprechen, gebildet sind und im Anzug auftreten. Ziel sei die Erfüllung der Prophezeiung einer globalen, islamischen Gesellschaft, der Umma, unter dem einzigen Gesetz Gottes, der Scharia.
„Die Vorgehensweise wird ständig verfeinert und auf die liberalen Demokratien abgestimmt. Die Muslimbrüder nutzen alle Umstände, um ihr eigentliches Ziel zu erreichen – die Etablierung eines Kalifats“, so Florence Bergeaud-Bläckler anlässlich ihrer Buchpräsentation Kalifat nach Plan, Verlag Schiler & Mücke im Presseclub Concordia in Wien. Anwälte sind auf den Vorwurf der Islamophobie spezialisiert, um Kritiker mundtot zu machen.
„Ich muss klarstellen, dass die Muslimbrüder nicht mit den Dschihadisten gleichzusetzen sind. Diese wollen mit Gewalt eine Gesellschaft destabilisieren“, fügt sie hinzu. Die Freristen machen dies auf schleichende Weise. Es handelt sich um ein transnationales Netzwerk von muslimischen Organisationen, die vom Westen aus agieren.
Die Trennung der Geschlechter und die Verschleierung der Frau sind wichtig. Die Französin spricht sich daher strikt für ein Verschleierungsverbot für Minderjährige aus, wie es auch bei uns (wieder) kommen soll. Die Muslimbrüder sind Theokraten, für die Zeit keine Rolle spiele. Ziel sei es, über Generationen hinweg eine neue Ordnung zu etablieren. In Europa sind so gut wie alle politische Parteien bereits infiltriert.
Studie zeigt Verbindung der AKP zur Muslimbruderschaft
Eine neue Studie der Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI) zeigt die transnationalen Netzwerke zweier islamistischer Bewegungen des Nahen Ostens und der Türkei auf und deren Einflüsse aus die muslimische Bevölkerung in Europa.
Dazu zählt die Milli-Görüs-Ideologie, die sich mithilfe der türkischen Regierungspartei AKP unter Recep Tayyip Erdoğan etablieren konnte, während die Muslimbruderschaft in ihrem Ursprungsland Ägypten verboten ist. Sie ist jedoch im Untergrund in vielen Ländern aktiv.
Die türkische Religionsbehörde Dyanet arbeitet über Institutionen wie DITIB in Deutschland oder ATIP in Österreich vereinzelt auch mit Akteuren zusammen, die der Muslimbruderschaft nahestehen und beeinflusst dadurch Türkischsprachige in Europa. Manche Prediger werden gefeiert wie Superstarts.
„Die transnationalen Verflechtungen werfen zahlreiche Fragen auf – etwa, wie die europäischen Gesellschaften mit der wachsenden Einflussnahme politisch-religiöser Gruppierungen umgehen und sicherstellen können, dass die Prinzipien von Demokratie und Rechtsstaat gewahrt bleiben“, erklärt DPI-Direktorin Lisa Fellhofer.
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