US-Justiz ebnet Weg
Menendez-Brüder stehen kurz vor der Freilassung
Die Menendez-Brüder Lyle und Erik verbüßen lebenslange Haftstrafen für die 1989 im Haus der Familie im kalifornischen Beverly Hills begangenen Morde an ihren Eltern Kitty und Jose Menendez. Nun könnten die beiden auf Bewährung frei kommen.
Bei einer Neuverhandlung des Falls zu dem Antrag auf Strafmilderung reduzierte ein Richter in Kalifornien die Strafe der beiden zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilten Brüder am Dienstag auf 50 Jahre bis lebenslänglich. Damit kommen Lyle und Erik - bei der Tat waren sie 19 und 21 Jahre alt - für eine Haftentlassung unter Auflagen infrage.
Emotionale Gerichtsanhörung
Das Urteil von Richter Michael Jesic, das die Brüder für eine Bewährungsstrafe qualifiziert, erging nach einer emotionalen Gerichtsanhörung in Los Angeles. Dabei übernahmen die Brüder die volle Verantwortung für die Tat von damals. „Ich glaube, dass sie in den vergangenen 35 Jahren genug getan haben, um eines Tages die Chance zu bekommen, freigelassen zu werden“, so Richter Michael Jesic.
Der Fall der Menendez-Brüder war im vergangenen Jahr durch eine Serie des Streamingdienstes Netflix neu in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Bereits 30 Jahre hinter Gittern
Das Urteil bedeutet, dass die Brüder, die bereits mehr als 30 Jahre hinter Gittern verbracht haben, im nächsten Monat auf Bewährung freigelassen werden könnten. Darüber entscheidet allerdings ein Bewährungsausschuss.
In dem damaligen Prozess hatten die Staatsanwälte argumentiert, die Brüder hätten ihre Eltern ermordet, um schneller an ein Erbe von 14 Millionen Dollar (nach heutigem Wert 12,3 Millionen Euro) zu gelangen. Unterstützer sagten dagegen, die Brüder hätten in Notwehr gehandelt, nachdem sie jahrelang von ihrem tyrannischen Vater unter Duldung der Mutter sexuell und körperlich misshandelt worden seien.
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