Das Österreichische Forstgesetz bestimmt, dass jedermann den Wald zu Erholungszwecken betreten kann. Leider gilt das nicht für Mountainbiker, denn dies bedarf einer expliziten Genehmigung durch die jeweiligen Eigentümer des Gebietes. Ein Volksbegehren soll das jetzt ändern.
Was Gerald Simon bereits seit über 40 Jahre sauer aufstößt, sind die Fahrverbote, die in Österreich fast überall für Mountainbiker auf Forstwegen gelten. Auch in seiner Region. „Ein unhaltbarer Zustand“, so der leidenschaftliche Radler aus Aigen nahe Hernstein, Bezirk Baden. „Ich muss erst mal 20 Kilometer weit fahren, um von meinem Haus zu einer legalen Strecke zu gelangen“, ärgert sich Simon, der eigentlich in einem Mountainbikeparadies mitten im Grünen lebt. Ein paar hundert Meter vor seiner Haustür gibt es bereits perfekte Forststraßen für sein Lieblingshobby.
Auftretende Konflikte mit Jagdaufsichtsorganen, die von verbalen Attacken bis hin zu körperlichen Bedrohungen mit Schusswaffen reichen, sowie Besitzstörungsklagen kennt Simon sowohl aus Erzählungen als auch aus eigener Erfahrung.
Aus diesem Grund hat er jetzt ein Volksbegehren zu diesem Thema initiiert. Er möchte, dass ein generelles Fahren mit Fahrrädern auf verfügbarem Wegenetz im Wald und im Bergland erlaubt ist. „So wie auch für Wanderer“, erklärt Simon.
„Wild weiß sich sehr rasch auf Gefahr einzustellen“
Das Argument, das Wild werde durch die Radler gestört, lasse er dabei nicht gelten. Simon ist selbst Förster und weiß, dass sich Tiere sehr rasch auf eine drohende Gefahr einstellen können. Er verweist auch auf Nachbarländer wie Deutschland, Italien oder Schweiz, wo Radfahren fast überall erlaubt sei und es auch keine Probleme mit dem Wild gäbe.
Die Kosten für das Volksbegehren - knapp über 3000 Euro - bezahlt er aus seiner eigenen Tasche. Er ist überrascht, dass bereits jetzt schon über 10.000 Leute dafür unterschrieben haben. Und er hofft, dass es auch bald zu den 100.000 notwendigen Unterschriften kommt, damit sein Anliegen bald im Nationalrat behandelt werden kann.
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