"Sind glücklich"

Erste Flüchtlinge aus Syrien in Wien gelandet

Österreich
01.10.2013 21:04
Während in ihrer Heimat ungebrochen der Bürgerkrieg tobt, sind am Dienstagabend die ersten vier von insgesamt 500 syrischen Flüchtlingen, die Österreich aufnimmt, in Wien-Schwechat gelandet. "Wir sind sehr, sehr, sehr glücklich, hier sein zu können", sagte die Familienmutter Ruaida Afram nach ihrer Ankunft. Die christliche Familie wurde mit großer Erleichterung und Freude von Angehörigen am Flughafen in Empfang genommen.

Schwer traumatisiert von den schrecklichen Erlebnissen der letzten Zeit landete das christliche Ehepaar mit seiner zwölfjährigen Tochter und einer weiteren nahen Angehörigen, die anonym bleiben wollte, gegen 19 Uhr in Schwechat. Neben Familienangehörigen wurden die Flüchtlinge vom syrisch-orthodoxen Metropoliten, Erzbischof Eusthatius Matta Roham, der selbst flüchten musste, und vom syrisch-orthodoxen Chorbischof in Österreich, Emmanuel Aydin, begrüßt.

"Wir sind Österreich sehr dankbar"
Aframs Ehemann Riad Haro zeigte sich sehr erleichtert: "Endlich sind wir erlöst von dem Krieg, der Angst, dem Morden und der Erpressung. Wir sind Österreich sehr dankbar, dass es seine Türen für uns geöffnet hat." Gemeinsam mit ihrer Tochter Briscella erhofft sich die Familie, nun eine Zukunft in Österreich aufbauen zu können.

"Es ist wirklich unbeschreiblich, mit Worten nicht zu fassen, wie froh wir sind", freute sich die Schwester Aframs, Elizabeth Danho, über die Ankunft der Familie. "Wir sind so froh, dass sie endlich vom Bürgerkrieg weg sind, und ich wünsch mir wirklich für jeden, dass dieser schreckliche Krieg bald aufhört." Danho hat ihre Schwester rund fünf bis sechs Jahre nicht gesehen - umso größer war die Freude.

Die vier Christen aus der nordöstlich gelegenen syrischen Stadt Kamishli hatten sich bereits seit einigen Monaten in Jordanien aufgehalten. Afram erklärte nach der Ankunft in Österreich, dass die Christen in Syrien besonders gefährdet seien: "Wir haben niemanden, der uns dort Schutz bietet." Von Schwechat geht es für die vier Flüchtlinge nun direkt zur Anlaufstelle nach Traiskirchen, die sich um die Erstversorgung kümmert, bis die endgültige Bleibe feststeht.

496 Flüchtlinge "so schnell als möglich" nach Österreich
Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, handelt es sich bei den insgesamt 500 Flüchtlingen, die in Österreich aufgenommen werden, nicht notgedrungen um Christen, sondern vorrangig um schutzbedürftige Syrer. Zu den besonders Schutzbedürftigen zählten vor allem Kinder und Minderheiten - sowie Anhänger verfolgter religiöser Minderheiten. Die restlichen 496 Flüchtlinge sollen laut Grundböck jedenfalls "so schnell als möglich" nach Österreich gebracht werden. Die genauen Daten stünden allerdings noch nicht fest.

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