14-Stunden-Operation

Ärzte nähten Tischler acht abgetrennte Finger an

Österreich
24.09.2013 15:35
Spektakuläre Operation im Linzer Unfallkrankenhaus: Mikrochirurgen nähten einem Patienten nach einem schweren Arbeitsunfall gleich acht abgetrennte Finger wieder an. 14 Stunden lang stand das Ärzteteam am OP-Tisch. Die nächsten Tage entscheiden, ob der Körper des Tischlers die Finger wieder annimmt.

"Die Rettungskette ist vorbildlich gelaufen, das ist für unsere Arbeit sehr wichtig. Die abgetrennten Finger wurden wasserdicht in ein Sackerl gepackt und in Eiswasser gelegt", erklärt Primar Albert Kröpfl, ärztlicher Leiter des UKH Linz.

Der Tischler Alois K. (52) aus Piberbach hatte sich in Kematen an der Krems mit einem Plattenschneider außer den Daumen alle Finger abgeschnitten. Ein neunköpfiges Team mit den beiden Mikrochirurgen Ulrike Reumayr und Wolfgang Huber (Bild) an der Spitze eilte sofort in den OP und begann simultan an beiden Händen gleichzeitig mit dem Wiederannähen der Finger des Mannes: "Ich arbeitete mit einem Teil des Teams an der einen, mein Kollege an der anderen Hand. Pausen gibt es da nur kurze - und nur dann, wenn man ohnehin gerade warten muss, ob etwa die Durchblutung wieder beginnt", berichtet Reumayr von der Marathon-Operation.

"Er wird eine intensive Reha machen müssen"
Nun heißt es warten. Denn die nächsten drei bis fünf Tage werden darüber entscheiden, ob die OP tatsächlich erfolgreich sein wird. Es könnten Entzündungen dazukommen, oder der Körper könnte die Glieder wieder abstoßen. Momentan sieht es aber gut aus, denn die Finger sind durchblutet.

Der Patient muss jetzt auf jeden Fall zwei bis drei Wochen im Unfallkrankenhaus in Linz bleiben. Kann er seine Finger behalten, beginne dann die Arbeit für den Verletzten, so Primar Kröpfl: "Er wird eine intensive Reha machen müssen, damit er lernt, seine Hände wieder zu benutzen. Auch psychologische Unterstützung bekommt er."

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