Schwere Unwetter
"Nie dagewesene Lage" in Mexiko
Bei den tagelangen Unwettern im ganzen Land kamen bisher etwa 100 Menschen ums Leben. Weitere 68 würden noch immer vermisst, sagte Innenminister Miguel Angel Osorio Chong am Freitag. Die Rettungskräfte evakuierten zahlreiche Ortschaften und brachten rund 50.000 Menschen in Sicherheit. Landesweit wurden laut Behördenangaben 35.000 Häuser zerstört.
Allein in Sinaloa wurden 90 Ortschaften schwer beschädigt, bis zu 100.000 Menschen könnten ihr Dach über dem Kopf verloren haben, wie die örtliche Regierung mitteilte. Gouverneur Mario Lopez Valdez rief für mehrere Regionen den Notstand aus. Todesopfer habe es in dem Bundesstaat bisher noch nicht gegeben.
Neues Unwetter im Anmarsch
Im Landesinneren verlor "Manuel" an Kraft und bewegte sich als tropisches Tiefdruckgebiet weiter Richtung Nordosten. Unterdessen zog über dem Golf von Mexiko schon ein neues Unwetter auf. Das Tiefdruckgebiet befinde sich nordöstlich der Hafenstadt Veracruz und könne sich zu einem Wirbelsturm entwickeln, teilte der Wetterdienst mit.
Präsident Enrique Pena Nieto sprach von "einer nie dagewesenen Lage". Fast das gesamte Land sei von den Unwettern betroffen, sagte er am Freitag. Wegen der außergewöhnlichen Situation habe er seinen Besuch bei der UN-Vollversammlung in der kommenden Woche in New York abgesagt.
In Mexiko-Stadt richtete das Rote Kreuz eine Sammelstation für Spenden ein. Die Bewohner der Hauptstadt wurden aufgerufen, Lebensmittel und Hygieneartikel für die Bewohner der Katastrophengebiete abzugeben.
Aufräumarbeiten in vollem Gange, Acapulco wieder erreichbar
Die Streitkräfte setzten ihre Aufräumarbeiten in den Katastrophengebieten auch am Freitag fort. Aus Acapulco gab es dabei positive Nachrichten: Knapp eine Woche nachdem die Zufahrtsstraßen zu dem Badeort überschwemmt bzw. durch Erdrutsche blockiert worden waren, öffneten die Behörden die wichtigste Schnellstraße wieder für den Verkehr. Der "Sun Highway" nach Mexiko-Stadt sei wieder in Betrieb, teilte das Verkehrsministerium mit.
Seit dem vergangenen Wochenende saßen zunächst rund 40.000 mexikanische und ausländische Touristen in Acapulcos Hotels oder in Notunterkünften fest. Die Pazifik-Stadt war fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, mehr als die Hälfte des Stadtgebiets war überschwemmt. Rund 15.000 Urlauber wurden ausgeflogen, die Evakuierung kam jedoch nur schleppend voran. Aus Protest blockierten daraufhin rund 5.000 Touristen, die in einem Kongresszentrum untergebracht wurden, eine Straße.
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