"Die Bewertung der Ratingagentur ist falsch. Italien wird dieses Jahr eine ausgeglichene Bilanz vorlegen. Wir sind eines der wenigen Länder, gegen die kein EU-Verfahren wegen Überschreitung des Defizits läuft", sagte der Vizeminister im Interview mit der Turiner Tageszeitung "La Stampa".
Rating auf "BBB" gesenkt
S&P hatte das Rating für das Land wegen der schwachen Aussichten für die konjunkturelle Entwicklung von "BBB+" auf "BBB" gesenkt. Italien steckt in einer anhaltenden Rezession. Die Herabstufung wurde unter anderem mit Schwächen im italienischen Bankensystem begründet. "Die Sorgen internationaler Analysten wegen der Solidität der italienischen Banken dürfen nicht unterschätzt werden, auch wenn sie nicht immer gut begründet sind", betonte Italiens Notenbankchef Ignazio Visco.
Bildungsministerin Maria Chiara Carrozza meinte, dass die Senkung von Italiens Kreditbewertung zu keiner Änderung der wirtschaftspolitischen Linie des Kabinetts führen wird. Die Regierung arbeite an einer Strategie zur Konsolidierung des eingeschlagenen Sanierungswegs.
Die Regierung Letta arbeitet zurzeit an einer Reform des Immobiliensteuer-Systems. Demnach soll die Immobiliensteuer IMU für Erstwohnungen, Grundstücke, Geschäfte und Lagerhallen reduziert werden. Damit will man der italienischen Wirtschaft in dieser akuten Rezessionsphase ein wenig Sauerstoff zuführen. Die Zahlung der Immobiliensteuer war von der Regierung Letta vorerst eingefroren worden.
Minister ortet "ermutigende Zeichen"
"Wir bekommen erste ermutigende Zeichen des Aufschwungs zu spüren, die Produktion ist wieder leicht steigend, auch wenn man die Bemühungen zur Förderung des Wachstums noch steigern muss. Unsere Wirtschaft ist an einem heiklen Punkt angelangt: Jeder weitere Schritt zurück würde den sozialen Zusammenhalt des Landes beeinträchtigen", erklärte Industrieminister Flavio Zanonato.
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