Aus dem Gerichtssaal

Immobilienmakler (94) überfallen und ausgeraubt

Vorarlberg
11.01.2025 08:55

Nach einem brutalen Überfall auf einen Senior in Bregenz, ist am Donnerstag ein 32-jähriger Pole am Landesgericht Feldkirch als Beitragstäter zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Die schrecklichen Szenen von damals setzen dem Opfer auch knapp zwei Jahre nach dem traumatischen Ereignis noch zu. Als der 94-jährige Immobilienmakler dem Gericht die Geschehnisse vom Abend des 31. März 2023 in seinem Büro schildert, kämpft der Gebrechliche immer wieder mit den Tränen. „Ich habe laut um Hilfe geschrien, weil ich dachte, dass mich die Nachbarn vielleicht hören.“ Daraufhin hätten ihm die Täter Klebeband über den Mund gepickt und ihm die Augen verbunden. Sogar an Arme und Beine sei er gefesselt worden. „Ich habe mich dann bewusstlos gestellt, weil ich dachte, sonst bringen die mich noch um.“

Gebrochene Rippe, Schürfwunden, Hämatome
Doch von Anfang an: Unter dem Vorwand, auf der Suche nach einem passenden Haus zu sein, tauchen zwei potenzielle Kunden an besagtem Abend im Büro des Immobilienmaklers auf. Völlig unvermittelt legt einer von ihnen dem Geschäftsmann ein Drohschreiben unter die Nase hält: „Du schuldest unserem Chef 170.000 Euro. Leg das Geld auf den Tisch und wir gehen“, steht auf dem Zettel. „Ich schulde niemandem etwas und wusste daher auch nicht, was das soll“, berichtet das Opfer in seiner Einvernahme bei Gericht. Dann sei alles sehr schnell gegangen, sagt der Überfallene und meint damit sein erlittenes Martyrium. Eine gebrochene Rippe, zahlreiche Schürfwunden und Hämatome werden bei ihm später im Spital diagnostiziert.

Während einer der Täter mittlerweile wegen Diebstahls in Deutschland einsitzt, ging es dem 32-jährigen Polen in Feldkirch an den Kragen. Er hatte sich als Mittäter zu verantworten, weil er den Drohbrief verfasst und als Fahrer der beiden Komplizen fungierte. Verraten hatte ihn eine am Tatort gefundene SIM-Karte. Als Beitragstäter eines Raubes wurde er rechtskräftig zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Dem Opfer sprach der Richter 2000 Euro Teilschmerzengeld zu.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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