„Wollte nur helfen“

24-jährige Mutter wegen Zuhälterei angeklagt

Vorarlberg
21.05.2025 09:55

Seit Dienstag muss sich eine 24-jährige Prostituierte aus Rumänien vor dem Schöffengericht in Feldkirch (Vorarlberg) verantworten. Die zweifache Mutter soll junge Liebesdienerinnen nach Vorarlberg gelockt und finanziell ausgebeutet haben.

Bei den Opfern handelt es sich um fünf Frauen aus Rumänien. Tageweise sollen die Damen des Horizontalgewerbes in Vorarlberg tätig gewesen sein. Freiwillig, wie die nun wegen Zuhälterei und grenzüberschreitender Prostitution angeklagte 24-jährige Frau behauptet. Schließlich sei das Geschäft hier lukrativer als in der Heimat – man verdiene einfach mehr.

Schlechter Deal
Ein schlechter Deal für die Damen. Denn 50 Prozent ihrer Einnahmen soll die Angeklagte für sich einbehalten haben, ohne eine Gegenleistung erbracht zu haben. Außerdem soll die Frau weder Abgaben noch Sozialbeiträge bezahlt haben. Kurzum, eine Schwarzpartie. Wogegen sich die mutmaßliche „Puffmutter“ im Prozess entschieden wehrt.

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Wenn man so will, war meine Mandantin eine Art Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage.

Die Verteidigung der 24-Jährigen

Sie habe die Frauen nicht ausgebeutet. „Ich habe sie unterstützt“, übersetzt die Dolmetscherin die zweifache Mutter. So habe sie die Inserate für den Escort-Service verfasst und diese aus eigener Tasche bezahlt. Das seien täglich 200 Euro gewesen. Auch die jeweils anfallenden Hotelkosten habe sie übernommen. Vom Bezahlen der Telefonwertkarten, Toilettenartikel und Sexmaterial ganz zu schweigen. Die Kontakte zu den Freiern seien ebenfalls über die Angeklagte gelaufen. Je nach „Aufwand und Wunsch“ habe man 150 Euro fürs Schäferstündchen verlangt.

Fast wie Mutter Teresa
Fast als eine Art Mutter Teresa versucht auch die Verteidigung die Angeklagte darzustellen. „Sie hat den Frauen nur geholfen. Es ist ja nicht angenehm, auf diese Art seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen, da ist man auf Unterstützung auf Augenhöhe angewiesen, vor allem wenn man kein Deutsch spricht. Wenn man so will, war meine Mandantin eine Art Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage.“

Staatsanwalt Fußenegger bleibt jedenfalls dabei, dass die Angeklagte die Opfer ausgenommen hat wie eine Weihnachtsgans. In den nächsten zwei Monaten sollen nun die fünf Zeuginnen ausfindig gemacht werden. Ob das den Behörden gelingt, ist eine andere Frage.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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