Die Spanische Wegschnecke gehöre offiziell zu den 100 schädlichsten eingewanderten Arten in Europa, heißt es seitens der Uni. Wie die Schädlinge auf verschiedene Umweltbedingungen reagieren, haben Forscher nun überprüft, indem sie Pflanzengemeinschaften mit niedriger und hoher Diversität anlegten und teilweise Regenwürmer zusetzten. Einige Wochen später ließen sie dann Nacktschnecken eine Woche lang ungestört fressen.
Dabei zeigte sich, dass der Schneckenfraß dann am höchsten war, wenn keine Regenwürmer und nur wenige Pflanzenarten vorkamen. Waren jedoch Würmer im Boden aktiv, sank die Zahl der angefressenen Pflanzenteile sowohl in den artenarmen als auch den artenreichen Ökosystemen um etwa 60 Prozent. Immerhin noch rund 40 Prozent weniger Schnecken-Schäden entstanden in Umwelten, in denen zwar keine Regenwürmer ihr Werk verrichteten, die Pflanzenvielfalt jedoch hoch war.
Regenwürmer versorgen Pflanzen mit Nährstoffen
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass hier zwei Prozesse am Werk sind", so Studienleiter Johann Zaller. Einerseits verbessern die Regenwürmer die Fähigkeit der Pflanze, sich gegen die Schnecken zu schützen, weil sie die Nährstoffversorgung der Pflanzen erhöhen. Die können dadurch mehr Abwehrstoffe produzieren, die für die Schnecken giftig sind.
Den positiven Effekt der Pflanzendiversität erklären die Forscher damit, dass die Schnecken eher nicht auf ein vielfältiges Nahrungsangebot fliegen. Die Schädlinge seien zwar Generalisten, die fast alles fressen, würden laut Zaller aber Nahrung bevorzugen, die in großen Mengen verfügbar ist. In artenreichen Umgebungen seien sie zu häufigem Nahrungswechsel gezwungen, weil von jeder einzelnen Art weniger Exemplare vorhanden sind. "Das führt offenbar dazu, dass die Tiere insgesamt weniger fressen", so der Forscher.
Schutz vor Schneckenfraß
Gärtner könnten daher ihre Pflanzen vor Schneckenfraß schützen, indem sie einerseits gute Bedingungen für Regenwürmer schaffen und andererseits eine möglichst hohe Pflanzenvielfalt aufrechterhalten. Die Erkenntnisse wurden im Fachmagazin "BMC Ecology" veröffentlicht.
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