Anklage zugestellt

Richter soll Katze an die Wand genagelt haben – Prozess

Österreich
18.05.2013 15:28
Über ein Jahr wurde gegen einen steirischen Strafrichter ermittelt, jetzt ist die Anklage fertig und der Jurist muss selbst vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, einen Einbruch vorgetäuscht und dabei eine Katze zunächst ertränkt und dann an die Wand genagelt zu haben.

Im Februar 2012 hatte der Richter bei der Polizei Anzeige erstattet, dass bei ihm eingebrochen worden sei. Im Haus des Mannes, der sich damals im Rosenkrieg mit seiner "Ex" befand, war die Katze ertränkt und samt eines Bildes des Steirers an die Wand genagelt worden (Bericht siehe Infobox). Alles hatte nach einer echten Bedrohung ausgesehen, nach einer Botschaft an den Richter, der schon viele schwere Jungs verurteilt hatte. Er bekam sogar Personenschutz.

Einbruch durch "schlampige Ermittlungsarbeiten nicht erkannt"
Doch recht bald gab es Hinweise darauf, dass der Steirer die Sache inszeniert haben könnte, um den Verdacht auf seine Exfrau zu lenken. Der Jurist selbst wies jede Schuld von sich, betonte, dass der Einbruch nicht vorgetäuscht, sondern "durch schlampige polizeiliche Ermittlungsarbeiten schlichtweg nicht erkannt" worden sei. Der Richter wurde suspendiert, der Fall wanderte wegen Befangenheit der steirischen Kollegen zur Staatsanwaltschaft Linz.

Strafantrag zugestellt
Am Donnerstag wurde der Strafantrag zugestellt. Die Vorwürfe lauten auf Beweismittelfälschung, Vortäuschung einer Straftat, gefährliche Drohung und Tierquälerei, bestätigte Ulrich Leitner, Vizepräsident des OLG Graz. Wo der Prozess stattfinden wird, stehe noch nicht fest, vermutlich aber in einem anderen Gerichtssprengel. "Ich hoffe, dass es nicht mehr lange dauern wird", sagte Leitner. Immerhin koste das nicht nur Geld, es gehe auch eine Arbeitskraft ab.

Kleines Detail am Rande: Die "Ex" hat der Richter kurz nach dem angezeigten Einbruch geheiratet.

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