Tygarts US-Anti-Doping-Agentur USADA hatte Superstar Armstrong im August 2012 dank hartnäckiger Ermittlungen als langjährigen Dopingsünder überführt. Die UCI übernahm das USADA-Urteil Ende Oktober vollinhaltlich. Laut Tygart habe sie seither aber nichts zum damals versprochenen Erneuerungsprozess des Radsportes beigetragen.
"Die UCI muss dem folgen, was sie angekündigt hat"
Die einzige Handlung der UCI sei die Auflösung einer zwischenzeitlich gegründeten Wahrheitskommission gewesen, ärgerte sich Tygart. Danach sei nichts mehr passiert. "Die UCI spielt auf Zeit – lässt die Saison beginnen, lässt die Tour de France stattfinden, lässt weitere sechs Monate vorbeigehen – und die Leute werden es vergessen", meinte Tygart. Außerdem regte er sich über die Diskreditierung der Kronzeugen Tyler Hamilton und Floyd Landis als Nestbeschmutzer auf und forderte die UCI zum schnellen Handeln auf. "Die UCI muss dem folgen, was sie angekündigt hat: Entschiedenes Vorgehen."
Armstrong soll laut Tygart auch Informationen zur angeblichen Verstrickung des Radsport-Weltverbandes in die Doping-Affäre um den einstigen Tour-de-France-Seriensieger liefern. "Ich habe Beweise dafür, dass die UCI in die Doping-Affäre Armstrong verstrickt ist", sagte Tygart. Die USADA hatte der UCI Korruption und Verschleierung von positiven Doping-Analysen Armstrongs vorgehalten. Unstrittig sind Geldspenden Armstrongs an die UCI in Höhe von 125.000 Dollar. Das Motiv für die großzügige Zuwendung konnten bisher weder der Ex-Profi noch die UCI erklären.
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