Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass 37,5 Prozent der Guthaben von mehr als 100.000 Euro in Aktienkapital umgewandelt werden sollen - und somit für die Sparer verloren seien. Weitere 22,5 Prozent sollen für drei Monate eingefroren werden, bis feststehe, ob weitere Abgaben erforderlich seien.
Der Abgeordnete Marios Mavrides der konservativen Regierungspartei Disy von Staatschef Nikos Anastasiades sagte der AFP, die restlichen 40 Prozent würden sechs Monate lang auf einem Konto "blockiert". Im schlimmsten Fall könnten somit laut diesem Bericht 60 Prozent eingezogen werden, auf den Rest müssten die Sparer zumindest ein halbes Jahr warten.
Auch die Nachrichtenagentur AP berichtete davon, dass vorerst nur 37,5 Prozent der Einlagen über 100.000 Euro verloren seien. 22,5 Prozent könnten dann in einem zweiten Schritt noch eingezogen werden, wenn es die wirtschaftliche Situation der Bank of Cyprus erfordere. Auch hier wären dann "lediglich" 60 Prozent aller Beträge über 100.000 Euro verloren.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete wiederum unter Verweis auf die Zentralbank, dass Anleger für ihre Einlagen ab 100.000 Euro Aktien der Bank of Cyprus im Wert von lediglich 37,5 Prozent erhalten sollen. 22,5 Prozent der Einlagen über der Grenze sollten gar nicht berücksichtigt werden, seien also verloren. Die restlichen 40 Prozent sollten nur dann ausbezahlt werden, wenn sich die Bank gut entwickle. 62,5 Prozent der Beträge über 100.000 Euro könnten somit für die Sparer verloren gehen.
Laiki Bank wird in zwei Banken aufgespalten
Nach Berichten zypriotischer Medien wird zudem die zweitgrößte Bank, die Laiki Bank, wie schon erwartet in eine gesunde und eine sogenannte "Bad Bank" aufgespalten. Geldeinlagen von über 100.000 Euro würden vorerst nicht ausgezahlt. "Sie verpuffen", sagte ein betroffener Sparer der Nachrichtenagentur dpa.
Ein Insolvenzverwalter soll in den kommenden Jahren versuchen, durch den Verkauf von Immobilien und die Eintreibung fauler Kredite der Bad Bank einen Teil des verlorenen Geldes wiederzuerlangen und an die ehemaligen Sparer zurückzuerstatten. Finanzminister Sarris hatte Reportern gesagt, er rechne damit, dass dieses Verfahren etwa sieben Jahre dauern werde.
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