„Krone“-Kommentar

Köchin und Küchenhilfe: Rollentausch nach der Wahl

Kolumnen
30.09.2024 06:00

Soll sich jetzt bloß keiner aus ÖVP und SPÖ beklagen. Karl Nehammer brauchte einige Zeit, um Kanzlerformat zu entwickeln. Andreas Babler war für die SPÖ von Beginn weg eine fatale Fehlbesetzung.

Und so kam es, wie es kommen musste.

Die FPÖ hat sich nicht bei Nacht heimlich durch die Hintertür hereingeschlichen. Die Freiheitlichen wurden von der ÖVP regelrecht ins Haus gebeten.

Allen voran von den Landeshauptleuten Stelzer in Oberösterreich, Mikl-Leitner in Niederösterreich und Wilfried Haslauer in Salzburg. Dieses ÖVP-Trio hatte der FPÖ die Tür bereitwillig geöffnet. „Euer Wille geschehe“, mag Herbert Kickl gekichert haben. Jetzt steht er drin im desolaten Heim.

Praktischerweise können die Blauen, wenn sie die Macht im Land bekommen sollten, fast die ganze Einrichtung samt Inhalt in den Schubladen übernehmen. Recht groß wären die geschmacklichen Unterschiede von FPÖ und den Türkis-Schwarzen nicht.

Dennoch könnte sich einiges ändern. Im Gegensatz zu der an Ibiza gescheiterten Koalition zwischen Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache würden nun die Rollen vertauscht sein: Die FPÖ wird Köchin, die ÖVP Küchenhilfe.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte sein wichtigstes Mittel der Macht, eine überparteiliche Autorität zu sein, nicht mehr besonders gepflegt. Nun bleibt ihm wenig anderes übrig, als zu nehmen, was ihm serviert wird.

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