„Krone“-Kommentar

Auch Parteichefs haben‘s schwer

Kolumnen
01.07.2025 11:00

Nun ist die ehemalige Umweltministerin Leonore Gewessler also zur neuen Parteichefin der Grünen gewählt worden. Sie sei die Jeanne d’Arc der Öko-Partei, heißt es von ihren Anhängern. Und von Christian Stocker, der nicht nur Bundeskanzler, sondern seit Kurzem auch Parteichef der ÖVP ist, heißt es, er sei so etwas wie ein Austro-Churchill.

EINERSEITS sind derlei glorifizierende Vergleiche gewiss schmeichelhaft für die Betroffenen.

ANDERERSEITS ist damit auch eine hohe Erwartungshaltung seitens der eigenen Parteigänger verbunden, die die neuen Parteichefs allzu oft nicht erfüllen können. SPÖ-Chef Andreas Babler etwa, der in einem problematischen Auszählungsverfahren gegen seinen Konkurrenten Doskozil zum Parteiobmann gewählt wurde, muss sich – nicht nur von politischen Gegnern – allzu oft das Etikett des politischen Schwätzers umhängen lassen. Und die umtriebige Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger könnte man in Erinnerung an die deutsche Ex-Außenministerin bald als „Austro-Baerbock“ bezeichnen, was nicht gerade als Kompliment gedacht ist. Und dass sich FPÖ-Chef Herbert Kickl von seinen politischen Gegnern allzu oft als Ursache für die „Vergiftzwergung“ (so Werner Kogler) der Innenpolitik bezeichnen lassen muss, ist ohnedies klar.

Parteichefs haben es also hierzulande nicht leicht. Zu Beginn ihrer Obmannschaft häufig hochgelobt, werden sie später gerne Opfer der Häme, nicht nur ihrer politischen Gegner, sondern auch der eigenen Parteifreunde.

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