Laptop-Finder klagte

US-Musiker wollte sich vor Millionen-Finderlohn drücken

Ausland
01.12.2012 19:51
Erst ein Millionenfund beim Gassigehen, dann ein Sieg in den USA: Ein New Yorker Gericht hat einem Deutschen einen Finderlohn von einer Million Dollar zugesprochen. Zahlen muss der Hip-Hop-Musiker Ryan Leslie, dem eine Tasche mit einem Laptop bei einem Gastspiel in Köln gestohlen worden war. Der Künstler setzte einen Finderlohn aus - wollte dann aber dem Deutschen nichts geben. Muss er nun doch, urteilte ein Gericht nach Angaben von New Yorker Medien - die ihm zudem den Beinamen "Rap-Wiesel" verpassten.

Leslie hatte für den edlen Computer zunächst einen Finderlohn von 20.000 Dollar ausgesetzt und schließlich auf die Million (rund 771.000 Euro) erhöht - denn auf dem Laptop befänden sich neue Songs, so der Künstler. Um den Laptop mit den wertvollen Daten zurückzubekommen, hatte der Musiker sogar eine Videobotschaft auf YouTube gestellt.

Ehrlicher Finder: "Hat nie Danke gesagt"
Der Automechaniker Armin Augstein entdeckte die Tasche mit dem Computer nach eigenen Angaben beim Gassigehen mit seinem Hund in der Nähe von Köln. Der ehrliche Finder lieferte seinen Fund bei der Polizei ab. Erst bei der Suche im Internet erfuhr er dann, wer Ryan Leslie ist - und von dem Finderlohn. "Er hat nie Danke gesagt oder 'Klasse, dass Sie das gefunden haben, ich bin glücklich'", sagte Augstein gegenüber der "New York Daily News". "Er hat nichts getan, und deshalb wollte ich auf meinen Anspruch nicht verzichten", ergänzte der Deutsche gegenüber der "New York Post".

Richter blieb hart: "Million oder nichts"
Leslie argumentierte wiederum, dass der Computer unbrauchbar geworden sei. Doch das ließen die Geschworenen nicht gelten - ebensowenig wie den von Leslies Verteidiger angedeuteten Vorwurf, Augstein könne etwas mit dem Verschwinden des Laptops zu tun haben. Die Jury fragte zwar beim Richter nach, ob es wirklich eine Million sein müsse. Als der Richter aber sagte, die Entscheidung gehe nur um Million oder nichts, sprachen sie Augstein die Summe zu.

Dieser freute sich über die Entscheidung und lobte die Geschworenen. Von Leslie, den er privat als "sehr nett" beschrieb, sei er aber nach wie vor enttäuscht, zitierte ihn die "New York Post". Augsteins Anwalt betonte zudem, seinem Mandanten stünde neben dem zugesprochen Finderlohn auch eine Entschuldigung von Leslie zu.

Musiker über Zeitungsbericht verärgert
Der Musiker teilte nach dem Urteilsspruch mit, er denke noch darüber nach, in Revision zu gehen. Über Twitter schrieb er: "Glaubt nicht alles, was ihr in den Scheißnachrichten lest. Selbst wenn es unterhaltsam ist." Hintergrund: Leslie dürfte sauer aufgestoßen sein, dass die "New York Post" ihn in der Titelstory über das Urteil als "Rap-Wiesel" bezeichnet hatte. Auf einem Konzert erneuerte er zugleich das Versprechen des Finderlohns: "Die Musik ist immer noch weg. Wer sie mir zurückbringt, bekommt die Million."

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