Landesrätin und Ärztekammer sehen keinen Bedarf für ein Verbot wie in Wien. Dieses könne sogar negative Folgen haben.
"Ein Verbot für Spitalsärzte, nebenbei in Privatordinationen zu arbeiten, ist in Salzburg kein Thema“ – das betont ÖVP-Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi auf Anfrage. Dem Vorgehen von Wiens SPÖ-Stadtrat Peter Hacker wird Salzburg also nicht folgen.
„Bin keine Freundin von Verboten“
„Ich sehe keinen Handlungsbedarf und bin keine Freundin von Verboten“, so Gutschi. Für die monatelangen OP-Wartezeiten in Salzburg seien nicht private Nebenjobs verantwortlich, sondern der Mangel an Pflege- und OP-Saal-Mitarbeitern.
Generell kämpft man mit einem Ärztemangel. Gutschi nennt dafür den Mix aus zwei Ursachen: Es gibt weniger Ärzte-Nachwuchs und zugleich viel mehr mögliche medizinische Behandlungsmöglichkeiten. Immerhin kämen in letzter Zeit vermehrt deutsche Mediziner in Salzburgs Spitäler.
Verbiete man Spitalsärzten Nebenjobs, drohe deren Klinik-Ausstieg, sagt Jörg Hutter, Vollzeit-Chirurg im Landeskrankenhaus und Privatarzt. Er sieht „kein Argument dafür, dass Spitalsärzte nicht auch privat arbeiten sollten“.
Ärztekammer: Mehr nach Dringlichkeit reihen
Auf manche Untersuchung warte man so lange, weil zu wenig nach Dringlichkeit gereiht werde. Die Wiener Ärzte hätten die Konfrontation mit der Politik gesucht und Gräben aufgerissen. In Salzburg dagegen sei das Verhältnis „sonnig“.
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