Zwei titellose Jahre machen die Chefs auch in fußballerischen Rauschzuständen vorsichtig. Karl-Heinz Rummenigge wirkte fast schon erleichtert, dass der Tor-Express um Claudio Pizarro am Mittwochabend nach dem schnellsten 5:0 in der Champions-League-Geschichte ins Stocken geriet und ein zweistelliger Rekordsieg verpasst wurde.
"Wenn wir zehn Stück geschossen hätten, was möglich gewesen wäre, wären jetzt schon die Euphorie-Korken nach oben geflogen. Deshalb ist mir das 6:1 eigentlich lieber", sagte der Vorstandsvorsitzende nach dem dritthöchsten Bayern-Sieg in Europas Königsklasse.
Keine Gnade mit "Lilleputanern"
Geerdet bleiben, heißt die interne Marschroute. Keiner soll sich blenden lassen, schon gar nicht von einem Sieg gegen die "Lilleputaner", wie die "Bild" die wehrlosen Franzosen nannte. "Man hatte das Gefühl, da spielt eine Schülermannschaft gegen eine normale Mannschaft", stöhnte OSC-Coach Rudi Garcia. Der arme Mann war fix und fertig nach einer "albtraumartigen ersten Halbzeit", während sein inzwischen wieder deutschlandweit bewunderter Bayern-Kollege Jupp Heynckes über die "Bilderbuchkombinationen mit wunderbaren Torabschlüssen" seiner Fußballer schwärmen konnte.
"Dafür ist man Fußballspieler geworden. Da darf man auch mal ein bisschen lachen und genießen", bemerkte Arjen Robben freudestrahlend, ehe er mit ernster Miene versprach: "Wir werden mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben."
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