Traurige Gewissheit!
Polizist stirbt nach Messerattacke von Mannheim
Die Ärzte kämpften seit Freitagmittag um das Leben des Polizisten, der bei der brutalen Messerattacke von Mannheim mehrmals in den Kopfbereich gestochen wurde. Nun herrscht traurige Gewissheit: Sein Leben konnte nicht mehr gerettet werden, teilten mehrere offizielle Stellen am Sonntagabend mit.
Das Video des Angriffs schockte in den vergangenen Tagen und Stunden ganz Deutschland. Darauf war zu sehen, wie der Mannheimer Messerstecher den nun verstorbenen Polizisten mehrmals von hinten in den Kopf stach. Besonders tragisch: Der Beamte war im ausgebrochenen Chaos damit beschäftigt, den falschen Mann am Boden zu fixieren.
Wie die deutschen Behörden mitteilten, sei der Polizist „unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt“ worden, „erlag aber in den späten Nachmittagsstunden des 2. Juni seinen schweren Verletzungen“. „Wir trauern um einen Polizeibeamten, der für unsere Sicherheit sein Leben gegeben hat“, hieß es dazu außerdem.
Angreifer nicht vernehmungsfähig
Nach der Messerattacke mit sieben Verletzten auf dem Mannheimer Marktplatz ist der Angreifer weiterhin nicht vernehmungsfähig. Das Motiv sei weiter unklar, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts Baden-Württemberg am Sonntag. In Ermittlungskreisen wird jedoch von einem islamistischen Motiv gesprochen, berichten deutsche Medien.
Bei dem Angriff während einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) hatte der in Afghanistan geborene Mann am Freitag mehrere Menschen verletzt, darunter den verstorbenen Polizisten. Der Angreifer wurde dabei selbst von einem Beamten niedergeschossen.
Nach der Messerattacke haben sich am Sonntag auf dem Marktplatz der Stadt hitzige Szenen abgespielt. Ein überparteiliches Bündnis hatte zu einer Mahnwache gegen Gewalt und Hass aufgerufen. Auf dem Marktplatz fand zeitgleich auch eine Kundgebung der Jungen Alternative statt. Die Versammlung der AfD-Jugendorganisation lief unter dem Motto „Remigration hätte diese Tat verhindert!“.
Turbulente Szenen bei Mahnwache
Auf Videos im Internet ist zu sehen, wie Demonstranten in der Innenstadt eine lange Menschenkette bilden – und wie die Polizei mit einer Gruppe von Antifa-Aktivisten zusammenprallt. Die schwenkten rote Fahnen und zündeten Bengalos. Auf dem Marktplatz wurde der Slogan „Nazis raus“ skandiert.
Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte mit Blick auf die Messerattacke und einen Übergriff auf den CDU-Politiker Roderich Kiesewetter ein hartes Vorgehen gegen Gewalt an. „Ob das Gewalt ist gegen sich links oder in der Mitte oder rechts engagierende demokratische Politikerinnen und Politiker – sie ist immer nicht akzeptabel und sie wird von uns nicht hingenommen werden“, betonte Scholz. Von der Todesnachricht zeigte er sich erschüttert. Der Einsatz des jungen Polizisten „zur Sicherheit von uns allen“ verdiene höchste Anerkennung.
„Wir werden gegen alle vorgehen, die mit Gewalt den demokratischen Raum einzuschränken versuchen“, kündigte er an. Das gelte unabhängig davon, ob es ein linksextremistisches, ein rechtsextremistisches oder ein islamistisches Motiv gebe. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) nannte in der „Bild am Sonntag“ die Bilder des Messerangriffs ein trauriges Zeugnis dessen, wohin Extremismus führe.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.