Der Spitzenkandidat der Pinken für die EU-Wahl, Helmut Brandstätter, tourt durchs Land. Über seine Ambitionen hat er am Sonntag in Niederösterreich leutselig Auskunft gegeben – und sich davor auch den Fragen der „Krone“-Leserinnen und Leser gestellt.
Freitagnachmittag in Tulln. Gefüllte Gastgärten und Marktstände. Mittendrin ein kleines Zelt in Pink: die NEOS im EU-Wahlkampf. Spitzenkandidat Helmut Brandstätter in seinem Element: zugehen auf Menschen, antworten auf Fragen. Er feixt mit Alt und Jung, dazwischen Sprüche wie: „Der Korbverkäufer hat mir keinen Korb gegeben.“ Oder: „Beim Fischhändler gehen wir auf Stimmenfang.“
Die Menschen wollen viel wissen. Warum brauchen wir eine EU-Armee? „Wenn Trump wieder an die Macht kommt, können wir uns nicht mehr auf die NATO verlassen.“
Bei Oma und Opa hat er Kuhställe ausgemistet
Brandstätter, Jahrgang 1955, erzählt von seiner Kindheit. Vom Bauernhof bei Onkel und Tante, wo er Kuhställe ausgemistet habe. Bilder, die man nicht automatisch mit ihm assoziieren würde.
Wie sind die NEOS in der EU organisiert? „Wir Liberalen sind drittstärkste Fraktion. Und wollen es auch bleiben. Unsere Bewegung heißt ,Renew Europe‘“, verrät er. Erneuerung Europas.
Brandstätter spricht von „Vereinigten Staaten Europas“. Das sorgt auch für Bedenken. Es gehe um mehr Gemeinsames, bei Wirtschaft, Bildung, Sicherheit, sagt er.
Ein zufälliges Treffen mit Ex-ÖVP-Chef Mitterlehner
Ein älterer Herr sagt: „Ich wähle Sie. Die ÖVP geht ja gar nicht mehr.“ Der frühere „Kurier“-Chef nimmt den Ball auf und berichtet von einem zufälligen Treffen mit Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner einige Stunden zuvor. Das war in Krems. „Mitterlehner hat mir gesagt, dass er überlegt, mich zu wählen. Denn die ÖVP sei keine Europa-Partei mehr.“
Die NEOS könnten tatsächlich gut abschneiden. Die Umfragen bescheinigen anständige Zuwächse. Aktuell laut „Spectra“ 13 Prozent – das würde ein Plus von 4,6 Prozentpunkten bedeuten. Auch aufgrund der grünen „Affäre Schilling“.
Brandstätter nimmt dies zur Kenntnis, will es aber nicht kommentieren. Für ihn geht es diese Woche westwärts, nach Tirol und Vorarlberg. Es gibt viel zu erzählen. Atemlos – bis zur Wahl und Nacht am 9. Juni.
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