Laut Jugendschutzgesetz dürfen 17-Jährige bei uns nicht rauchen und (harten) Alkohol trinken – geht es aber nach der EU, sollen Teenager hierzulande ab Herbst in 40-Tonnen-Sattelschleppern über die Straßen donnern. Verkehrsminister Peter Hanke legt jetzt via „Krone“ ein Veto ein.
Nach den Alters-Checks für Senioren beim Führerschein jetzt der nächste Aufreger von Brüsseler Bürokraten in Sachen Verkehr. Hintergrund ist ein lang gehegter Wunsch der Transport-Wirtschaft, der seit der Corona-Pandemie die Lkw-Fahrer fehlen. Jetzt will die EU der Frächter-Lobby unter die Arme greifen: durch die drastische Senkung des Mindestalters bzw. den Plan, es den Mitgliedsstaaten freizustellen, selbst diese Lücke aufzufüllen – mit Berufschauffeuren schon ab 17!
Rauchen nicht erlaubt, aber Sattelschlepper lenken
Also in einem Alter, in dem bei uns noch das Jugendschutzgesetz greift, etwa bei den abendlichen Ausgehzeiten. Auch Rauchen in der Öffentlichkeit und (harter, gebrannter) Alkohol sind verboten.
Für mich steht die Verkehrssicherheit an oberster Stelle. Größere Fahrzeuge bringen auch größere Gefahren mit sich.
Klares „Nein“ von Verkehrsminister Peter Hanke zum EU-Plan
Bild: APA/HELMUT FOHRINGER
Zwar ist die Begleitung einer erfahrenen Person im Lkw-Führerhaus vorgesehen, aber bei Klasse-C-Fahrzeugen gelten viel höhere Anforderungen bzw. spezielle Gefahren wie toter Winkel etc. Diese Risiken lassen sich auch mit einem „Beifahrer“ nicht wesentlich entschärfen, die Eingriffsmöglichkeit ist gering. All diesen Bedenken zum Trotz soll der Plan bereits ab Herbst Wirklichkeit werden.
Nein vom Verkehrsminister zu „L17 Lkw-Führerschein“
Derzeit ist das Mindestalter in Österreich für das Lenken von derartig schwerem Gerät mit 21 Jahren festgelegt. Und geht es nach SPÖ-Verkehrsminister Peter Hanke, soll das auch so bleiben. Im „Krone“-Gespräch legt er sein Veto gegen die Schnapsidee „L17 Lkw-Führerschein“ ein: „Aus Gründen der Verkehrssicherheit beabsichtigen wir nicht, die Kann-Bestimmung – also den Spielraum einer Nachuntensetzung der Altersgrenze – zu nutzen, sondern weiterhin den hohen Standard in Österreich gewährleisten wollen.“
Statistiken zeigten zudem, dass Fahranfänger in höherem Ausmaß in Unfällen verwickelt sind. Hanke: „Wenn es darum geht, die Zahl der Kraftfahrer zu steigern, ist es sinnvoller, diesen Beruf attraktiver zu machen, statt einfach das Mindestalter zu senken.“
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