Jonas Mayrhofer

„Für Jugendliche bietet die EU viele Chancen“

Vorarlberg
27.05.2024 10:15

Jonas Mayrhofer, Landesobmann der Schülerunion, spricht im Interview mit der „Krone“ über seine Aufgaben in der Schülerunion, die anstehenden EU-Wahlen und die bevorstehende Veranstaltung #klartext. 

„Krone“: Wie sind Sie zur Schülerunion und zu Ihrem Amt gekommen?

Jonas Mayrhofer: Als ich 2020/21 die dritte Klasse der HAK Bregenz besucht habe, wurde ich zum Schulsprecher gewählt. Kurz danach ist jemand von der Schülerunion auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich für die Landesschülerunion kandidieren möchte. Das habe ich getan und war dann stellvertretender Landesschulsprecher für die berufsbildenden höheren Schulen. Seit 2022 bin ich Mitglied im Landesvorstand der Schülerunion, seit August 2023 Landesobmann.

Geht der Obmann der Schülerunion überhaupt noch zur Schule?
Nein, ich habe im vergangenen Jahr im Mai maturiert und studiere inzwischen Betriebswirtschaft in Liechtenstein. Aber nachdem ich einer der erfahrensten Funktionäre war, habe ich mich vergangenen Sommer dazu entschieden, das Amt für ein Jahr – so lange dauert die Periode – zu übernehmen und neue Jugendliche für unsere Anliegen zu begeistern.

Was sind denn die Anliegen der Schülerunion?
Wir setzen uns vor allem für Bildungspolitik ein. Im Unterschied zu unseren Mitbewerbern beschäftigen wir uns weniger mit gesellschaftspolitischen Themen, veranstalten keine Demos und Ähnliches. Unsere drei Säulen sind Aktion, Service und Vertretung. Wir kandidieren also für die Landesschüler- und Bundesschülervertretung, betreuen den Schulrechtsnotruf und veranstalten Seminare, Aktionstage und tauschen uns mit der Politik aus, sodass auch immer wieder Anträge in die Parlamente eingebracht werden.

Sie beschäftigen sich mit Bildungspolitik – was sind denn Ihre Anliegen?
Ich glaube, das wird ein ziemlich langes Interview (lacht). Wir fokussieren unsere Arbeit hauptsächlich auf die Oberstufe, da wir alle aus diesem Bereich kommen. Die freiwillige mündliche Matura beispielsweise ist auf eine Initiative der Schülerunion zurückzuführen. Ein großes Thema ist weiterhin die Anerkennung von Legasthenie und Dyskalkulie und eine einheitliche Bewertung dieser Schwächen. Die Zentralmatura braucht immer noch einige Reformen. Wir haben erst dieses Jahr wieder gesehen, dass die AHS-Matura verhältnismäßig schwierig war, die BHS-Matura hingegen leichter. Und es müssen einheitliche Formen kommen. Es kann ja nicht sein, dass die einen auf dem Zettel schreiben, die anderen auf dem PC.

Die größte Veranstaltung der Schülerunion, #klartext, geht am Dienstag im Festspielhaus über die Bühne. Wie viel Arbeit steckt dahinter?
Wir haben schon vor Monaten begonnen, die Location und die Speaker zu organisieren. Jede Partei, die bei der EU-Wahl antritt, wird vertreten sein. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen. Die „DNA“, die sich kurzfristig für ein Antreten bei der EU-Wahl entschlossen hat, wird nicht vertreten sein. „VOLT“, deren Vertreter auf eine Kandidatur verzichtet haben, werden hingegen vor Ort sein.

Lohnt sich der Aufwand? Gibt es überhaupt so viele Jugendliche, die sich für Politik interessieren?
Die Veranstaltung war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft und es werden 1600 Schülerinnen und Schüler vor Ort sein. Aber es stimmt, dass das Ganze relativ aufwendig und mit 25.000 Euro auch etwas kostspielig ist. Bei der Miete für das Festspielhaus ist man uns zwar etwas entgegengekommen, aber dennoch war es schwierig, Sponsoren zu finden. Viele winken ab, wenn es um Politik geht – auch wenn wir als Schülerunion keiner Partei angehören.

Wie läuft #klartext ab?
Es gibt keinen Fragenkatalog, sondern zwei Diskussionsrunden. In der ersten werden drei Themenblöcke nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, zudem werden die Zuhörer eingebunden. Im zweiten Teil wird es Ja- und Nein-Fragen geben, dazu etwas provokantere Themen und am Ende nochmals Publikumsfragen.

#klartext

Am Dienstag, 28. Mai, geht die Podiumsdiskussion #Klartext der Schülerunion im Bregenzer Festspielhaus über die Bühne. 1600 Schüler werden vor Ort sein, um die Vertreter aller Parteien, die bei der EU-Wahl kandidieren, zu hören. Weitere Infos via Instagram: @klartext_suvo

Was ist das Ziel der Veranstaltung?
Wir wollen junge Menschen dazu bewegen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Erstwähler sollen sich einen Eindruck von den Kandidaten und den Inhalten, für die die einzelnen Vertreter stehen, machen.

Warum sollten die Bürgerinnen und Bürger denn überhaupt zur Wahl gehen?
Ich bin der Meinung, dass das Wahlrecht nicht umsonst erkämpft worden ist. Wählen gehen heißt, sich demokratisch zu beteiligen. Es ist wichtig, dass alle Menschen der Gesellschaft und jeden Alters mit ihrer Stimme ein Zeichen setzen. Es ist nicht jeder gleich informiert, aber jeder soll das wählen, von dem er oder sie überzeugt ist. Die EU-Wahl ist dieses Mal – es mag abgedroschen klingen – wirklich eine Richtungswahl.

Sie sind überzeugter Europäer?
Ich finde es gut, dass überall über die Bedeutung der EU gesprochen wird. Für junge Menschen ist die EU nicht nur das größte Friedensprojekt, sondern bietet auch viele Chancen. Erasmus, Auslandspraktika, freie Grenzen... Da muss man schon darüber nachdenken, ob man das weiterhin haben will. Gerade in Vorarlberg ist es auch wirtschaftspolitisch entscheidend, ob Österreich bei der EU ist oder nicht.

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